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Donnerstag, 12. Mai 2022

Perspektiven für Jugendliche

Ein spannender, berührender, intensiver Nachmittag in Linz: Bei „Jugend im Dialog“ habe ich - heuer schon zum zweiten Mal - mit Jugendlichen diskutiert, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Die sich schwertun, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden, schwere Rucksäcke mit familiären Problemen mit sich herumschleppen, oder von Diskriminierungen betroffen sind. Man mag noch so oft in den Medien lesen, wie groß der Fachkräftemangel in Österreich ist, und wie dringend Unternehmen Lehrlinge suchen - es gibt gleichzeitig viele junge Menschen, aus deren Perspektive sich das ganz anders darstellt. Die vergeblich Bewerbung um Bewerbung schreiben, Absagen bekommen - und meistens nicht mal das. Wie ist das möglich?

Es wird damit zu tun haben, dass die Erwartungshaltung vieler Unternehmen nicht mit der biographischen Wirklichkeit mancher Jugendlicher zusammenpasst. Mit ihren Verletzungen, ihren Einschränkungen, ihren Lebenserfahrungen. A. etwa ist ein charmanter, aufgeweckter junger Mann, der gern eine IT-Lehre machen würde. Aber an manchen Tagen hält ihn eine Depression gefangen, die ihn daran hindert, das Haus zu verlassen. Dann muss er "Halsweh" angeben, um im AMS-Kurs entschuldigt zu sein. Lieber würde er offen mit seiner Krankheit umgehen und Hilfe suchen. Aber er fürchtet, das könnte sich negativ auf seine Jobchancen auswirken. Denn wer wird schon einem Lehrling mit Depressionen eine Chance geben? 

Ich habe an diesem Tag viele Geschichten gehört, die mir großen Respekt abringen. Von Jugendlichen etwa, die kranke Eltern pflegen, und solchen, die für ihre kleinen Geschwister Verantwortung tragen. Auch Geschichten, die mich ratlos machen - etwa, wenn einer jungen Frau auf die Frage, was sie interessiert, was ihr Spaß macht, auch nach langem Grübeln keine Antwort einfällt. Wir haben darüber diskutiert, wie schwierig es ist, am Land auf öffentliche Verkehrsverbindungen angewiesen zu sein. Wie hart es ist, sich von zu Hause abzunabeln. Einsamkeit war ein Thema, Zukunftsangst, Diskriminierungen, aber auch die Freude an Musik, am Kochen oder am Zeichnen. Ich nehme viele Anregungen nach Hause mit, aber auch ganz konkrete politische Forderungen: Etwa jene nach einem einhetlichen Gratis-Öffi-Ticket für alle Jugendlichen. Vielen vielen Dank für euer Vertrauen und den spannenden Nachmittag. Ich komme nächstes Jahr wieder!

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