In vielen mittleren und höheren Schulen sind Pflichtpraktika ein wichtiger Teil der beruflichen Ausbildung. In den meisten Branchen werden sie selbstverständlich - mit zumindest einigen hundert Euro pro Monat - bezahlt, etwa bei HTL- oder HAK-Schüler:innen, oder im Tourismus. In den BAFEPs, wo die Elementarpädagog:innen ausgebildet und zur Matura geführt werden, ist das jedoch anders: Hier ist eine 2wöchige Berufspraxis im Sommer vorgeschrieben, doch Bezahlung ist dafür keine vorgesehen. Häufig müssen Schüler:innen sogar selber für die Materialkosten aufkommen, die sie für die pädagogische Arbeit mit den Kindern brauchen. "Warum ist das eigentlich so?" lautete die berechtigte Frage einer engagierten Schüler:innengruppe an der BAFEP 10. Und am internationalen Tag der Kinderechte gingen sie mit einer klaren Forderung an die Öffentlichkeit: Hier muss Gleichbehandlung her!
Wir finden diese Initiative sehr wichtig, und werden alles tun, um sie mit ihrem Anliegen politisch zu unterstützen. Gerade in Zeiten des akuten Personalmangels in elementarpädagischen Einrichtungen muss man alles tun, um die Ausbildungen attraktiv zu machen, und Schüler:innen auf ihrem Weg in den Beruf bestmöglich zu unterstützen. Die Ungleichbehandlung mit anderen Branchen ist tatsächlich durch nichts zu rechtfertigen!
Wir haben ja schon in anderen Mangelberufen vehement - und erfolgreich - dafür gekämpft, Ausbildungen finanziell attraktiver zu machen: In den neu geschaffenenen öffentlichen BMHS für Pflege-und Sozialberufe werden Praktikumszeiten selbstverständlich bezahlt sein. Für Elementarpädagogik-Ausbildungen an Kollegs gibts es Fachkräftestipendien, die die Finanzierung des Lebensunterhalts decken. Und Pädagogik-Studierende, die in der Sommerschule Praxiserfahrungen machen, bekommen attraktive 45€ pro Stunde bezahlt.
Hoffentlich gelingt es uns auch hier, ein breites Bündnis für eine Reform zusammenzubringen - damit die BAFEP-Schüler:innen bekommen, was ihnen zusteht!
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