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Mittwoch, 7. Dezember 2022

Deutschförderung: Trennung ist kein Selbstzweck!

Alle Kinder sollen in der Schule bestmöglich deutsch lernen – so lautet der breite Konsens.  Braucht es dafür getrennte Klassen? Oder mehr Integration? Das ist schon schwieriger zu beantworten. Hier erkläre ich die grüne Position dazu!

 

1. Dass wir als Grüne immer gegen die Einrichtung separierter Deutschförderklassen waren und sind, ist bekannt. Dennoch gibt es sie. 

In den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP haben wir uns auf einen guten Reformweg geeinigt. Folgendes wurde im Regierungsprogramm vereinbart:

  • Es soll eine wissenschaftliche Evaluierung der bestehenden Deutschfördermaßnahmen geben,
  • Reformen und Verbesserungen auf Basis der Studienergebnisse,
  • mehr Autonomie bei der organisatorischen Umsetzung am Standort (Gruppenzusammensetzung, Gruppengröße, Stundenpläne etc),
  • DaZ-Module für alle Lehrkräfte in der Ausbildung,
  • mehr Ressourcen für Deutschförderung,
  • eine weitergehende Deutschförderung auch nach Ende des außerordentlichen (a.o.) Status.

 

2. Bis jetzt waren wir auf diesem Weg konstruktiv und konsensual unterwegs. Das BMBWF beauftragte 2020 die renommierte Wissenschaftlerin Christiane Spiel mit der Evaluierungsstudie. Wichtige Stakeholder und Expert:innen waren von Anfang an involviert (danke!), das Team hat super gearbeitet (danke!), und die Studie dem BMBWF pünktlich im Oktober geliefert. Inzwischen ist sie auch öffentlich (https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:2ba5ac1e-3be9-4dd2-8d04-c2465169e726/deutschfoerdermodell_eval.pdf). Befragt wurden, in ausgewählten Stichproben, 693 Personen aus 93 Schulen in ganz Ö - Deutschförder-Pädagog:innen, Klassenlehrer:innen und Direktor:innen.

 

3. Hier sind einige Ergebnisse:

  • 90% der Befragten sehen Reformbedarf bei der Deutschförderung.
  • Die konkreten Verbesserungsvorschläge lauten: mehr organisatorische Autonomie am Standort, mehr Flexibilität bei der Gruppeneinteilung, mehr integrative Förderung, mehr Ressourcen, längere Dauer von Deutschfördermaßnahmen (Fortsetzung nach Ende des a.o. Status), flexiblere Regeln beim Aufstieg in die nächste Schulstufe, Weiterentwicklung des MIKA-D-Tests und Ergänzung um eine individuelle Einschätzung der Pädagog:innen.

Das sind lauter pragmatische gute, praxisnahe Vorschläge, die man rasch und einfach umsetzen kann. Aus unserer Sicht so bald wie möglich.

 

4. Warum ist das so wichtig?

  • Wir brauchen evidenzbasierte Politik statt Ideologie! 
  • Wir müssen auf die Praktiker:innen hören - die wissen am besten, was pädagogisch sinnvoll ist und was nicht.
  • Gesetze müssen Schulen Freiraum lassen, statt sie durch unnötige Detailvorschriften zu behindern.
  • Die vielfältigen verschiedenen Modelle, die in der Praxis längst gelebt werden, müssen aus der legalen Grauzone herausgeholt werden.
  • Trennung darf kein Selbstzweck sein. Wir brauchen eine Deutschförderung, die funktioniert und gute Ergebnisse bringt - egal wie sie heißt!

 

5. Bisher waren wir in der Bildungspolitik sehr konstruktiv unterwegs. Gemeinsam mit dem BMBWF haben wir mehrere große Projekte ins Ziel gebracht (etwa die Sommerschule, den Quereinstieg in den Pädagog:innenberuf, den Ausbau des administrativen und psychosozialen Supportpersonals, die neuen BMHS für Pflege- und Sozialbetreuung).

In dieser Art würden wir gern weiterarbeiten. 

Es würde uns freuen, wenn auch der Bildungsminister den konsensualen Weg fortsetzt, und wir sowohl die Reform der Deutschförderung wie auch weitere wichtige Vorhaben aus dem Regierungsprogramm gemeinsam umsetzen können!

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