Immer mehr Menschen ernähren sich fleischlos. Immer größer wird die Vielfalt an vegetarisch/veganen Gerichten, und immer mehr Restaurants spezialisieren sich darauf. Doch bisher durften diese Betriebe keine Kochlehrlinge ausbilden.
Es ist geschafft - knapp noch rechtzeitig vor dem Beginn der Ferien gibt es Klarheit über die Zukunft der VWA.
Das wichtigste zuerst: Die Abschlussarbeit wird nicht abgeschafft, sondern geöffnet und weiterentwickelt. Damit ab sofort alle Schüler:innen die Chance haben, sich kreativ und eigenständig mit einem selbst gewählten Thema zu beschäftigen.
Aus grüner Sicht ist es Zeit für eine große, grundlegende Reform in der Unterrichtsorganisation: Die Halbtagsschule, die Kinder mittags mit hungrigem Magen und unerledigten Hausausaufgaben auf die Straße schickt, ist ein Auslaufmodell.
Alle Eltern und alle Lehrer:innen kennen und hassen es: die Zettelwirtschaft in der Schule, speziell zu Beginn des Schuljahrs. Dokumente bringen, Formulare ausdrucken, Formulare ausfüllen, Daten eintippen, Bestätigungen ausstellen. Das soll nun besser werden, indem endlich auch im Schulwesen die Digitalisierung einzieht.
Die bisher geltenden Sonderschul-Lehrpläne stammten noch aus den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Dementsprechend veraltet sind sie! Eine Modernisierung war also dringend notwendig. Nun werden sie durch ein neues System ersetzt, das sich in die Logik der neuen, kompetenzorientierten Lehrpläne einfügt.
Der Bildungsminister will die verpflichtende Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) abschaffen - so steht es in den Medien. Die Expertenkommission, die er zu dieser Frage eingesetzt hat, hat allerdings noch keine Ergebnisse vorgelegt. Wir unterstützen jede sinnvolle Reform - aber keinen Schnellschuss!
Lehrer:innen müssen entlastet werden - vor allem von Arbeiten, die sie von ihrer pädagogischen Kernaufgabe abhalten! Deswegen hat das BMBWF mit der Lehrer:innengewerkschaft ein "Entlastungspaket" ausverhandelt und gestern vorgestellt. Eingebunden waren wir von grüner Seite dabei nicht. Manche der vorgeschlagenen Maßnahmen sind vernünftig und mit uns längst ausverhandelt, andere weniger.
Der aktuelle Matura-Jahrgang hat die schriftlichen Prüfungen jetzt fast geschafft, die mündlichen folgen noch. Teil ihres Schulabschlusses war auch die sogenannte „Vorwissenschatfliche Arbeit“ (VWA): Dabei muss man über ein selbst gewähltes Thema recherchieren, einen ca 20seitigen Text darüber verfassen und vor einer Kommission präsentieren.
Wie gerade mit Lena Schilling umgegangen wird, empört mich derart, dass mir die Luft wegbleibt. Ich sage das ganz explizit als ehemalige Journalistin, die Medien heute aus der umgekehrten Perspektive beobachtet.
Was mich riesig freut: Unser Erfolgsprogramm zur Extremismusprävention macht Schule und wird ausgeweitet! Künftig werden die von verschiedensten NGOs gehaltenen Workshops nicht nur in Schulen angeboten, sondern auch in AMS-Maßnahmen.
Bewegung ist gut für die Gesundheit, und stärkt die Klassengemeinschaft. Deswegen gibt es nun ein neues bundesweites Projekt für mehr Bewegung und Sport an Österreichs Schulen. Es heißt „KlassenChallenge“ und wird von Ende Mai bis zum Ende des Schuljahres stattfinden.
Beim Ausbau der Kindergärten in Österreich solll ja nun rasch vieles weitergehen. Wie berichtet, gibt der Bund den Ländern 4,5 Milliarden €
bis zum Jahr 2030. Wichtig ist aus unserer Sicht, das genau bobachtet wird, was mit diesem Geld geschieht. Wir haben daher drauf gedrängt, dass es ein Monitoring gibt, wo die Ausbauschritte verfolgt werden können.
Wie ist es, im Krieg in die Schule zu gehen? Wie findet Unterricht unter Raketenbeschuss statt, wie gehen Schüler:innen und Lehrer:innen mit dieser extremen Belastung um? Und wie hält man den Kontakt zu zehntausenden geflüchteten Kindern aufrecht?
In Österreich gibt es ein riesiges kulturelles Angebot. Doch nur bestimmte Bevölkerungsgruppen nehmen daran Teil: Das zeigt eine große Studie des Kultur-Staatssekretariats. Woran liegt das? Nicht nur an den Kosten (viele kulturellen Angebote sind ja sogar gratis). Vielen Menschen wissen gar nicht, welche Angebote es überhaupt gibt, es fehlt der Zugang; sie haben Schwellenangst, oder die Scheu, etwas falsch zu machen. Wie verhält man sich in einem Theater? Was muss man tun, um sich in einer Bibliothek ein Buch auszuborgen? Wann wird im Konzert geklatscht?
Gute Nachrichten für alle Kinder und Jugendlichen, die kostenlose Lernhilfe brauchen: Das Programm „weiterlernen“ wird wesentlich ausgebaut. Bis Ende 2026 gibt es dafür 14 Millionen Euro. 5,5 Mio davon kommen aus dem Europäischen Sozialfonds. Mit diesem Budget können insgesamt 200.000 Lernstunden finanziert werden.
Österreich ist ein vielsprachiges Land. Diesen Reichtum sollten wir pflegen und ausbauen – auch in der Schule! Es gibt vielerlei Möglichkeiten, Mehrsprachigkeit in den Unterricht einzubauen - englisch genauso wie die vielen Erstsprachen von Kindern. Im Rahmen von Schulversuchen hat man da über viele Jahre hinweg schon wertvolle Erfahrungen gemacht. Diese Versuche wurden bereits vorletztes Jahr ins Regelschulwesen übernommen, und können seither von anderen Schulen übernommen werden. Nun wurden dafür auch die Lehrpläne und Stundentafeln erlassen.
Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist eine Sprache wie alle anderen, mit demselben Zweck: Über Sprache können sich Menschen ausdrücken und miteinander verständigen. Leider jedoch hatte ÖGS im österreichsichen Schulwesen bisher nicht jenen Stellenwert, der ihr gebührt: Anders als etwa für Englisch oder Russisch, gab es für ÖGS bisher kaum Standards, keine modernen Lehrpläne, keine Verankerung in den Stundentafeln, und keine Möglichkeit, im Fach zu maturieren. Das war eine krasse Benachteiligung - die nun endlich beseitigt wird!
Der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr hat eine Idee in die politische Diskussion geworfen: Eltern, die nicht zum Elternsprechtag kommen oder Vorladungen der Schule ignorieren, sollen Geldstrafen zahlen müssen.
Unsere Wiener Bildungssprecher:innen Julia Malle und Felix Stadler machen einen neuen Podcast
Nicht nur ein gebrochenes Bein braucht Therapie, sondern auch eine geschädigte Seele! Leider ist Österreich jedoch immer noch unterversorgt, was psychotherapeutische Behandlungen betrifft. Speziell bei den kostenfreien Angeboten klaffen große Lücken. Ein Grund dafür ist, dass die Ausbildung zum/r Psychotherapeut:in sehr teuer ist: Bisher war die nur an privaten Institutionen möglich, und kann bis zu 50.000 kosten.
Was den Schutz von Kindern vor (psychischer, physischer und sexualisierter) Gewalt betrifft, sind wir einen großen Schritt weitergekommen: Ab dem kommenden Schuljahr müssen alle Schulen verpflichtend Kinderschutzkonzepte ausarbeiten. Die Verordnung dazu ist fertig, Kinderschutz-Vereine haben dazu ihre wichtige Expertise eingebracht.
Was ist mir der liebste Teil meiner Arbeit als Natonalratsabgeordnete? Das kann ich sofort beantworten: Die Termine in der Demokratiewerkstatt des Parlaments!
Hier ist eine ganz wichtige Petition, die möglichst viel öffentliche Unterstützung braucht: www.kindergartenbraucht.at Es geht darum, den Kindergärten und den dort arbeitenden Fachkräften endlich jenen Stellenwert zu geben, den sie verdienen. Denn jedes Kind hat das Recht auf Bildung - und diese beginnt schon lange vor dem Schuleintritt!
Ein lehrreicher, lustiger Nachmittag mit meinem Abgeordnetenkollegen Süli Zorba und den famosen Schüler:innen von der VERDE!
Heute ein Schulbesuch in der Seestadt - und die weite Reise an den Wiener Stadtrand zahlt sich definitiv aus! In der Mittelschule Eibengasse kann man sich nämlich anschauen, was im Rahmen der gesetzlichen Schulautonomie alles möglich ist. Vor 15 Jahren war die Eibengasse noch eine klassische "Brennpunktschule", wie die Schulleiterin Diris Pfingstner erzählt. Heute ist sie ein innovatives Vorzeigemodell, das regelmäßig Preise abräumt
Lange haben wir über das Thema verhandelt, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Hier ist der Plan, wie die Pädagog:innenausbildung in Zukunft noch besser, praoxisorientierter und zeitgemäßer wird.
Wann ist man "gesund"? Normalerweise beziehen wir dieses Wort auf den Körper. Aber auch bei der Seele ist wichtig, dass sie gesund bleibt. Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist - spätestens seit der Covid-Pandemie - ein riesiges, drängendes gesellschaftliches Thema. Die Schule spielt bei der Vermittlung von Gesundheitsbildung eine große Rolle. Deswegen habe ich neulich einen "Mental Health Day" an einem Wiener Gymnasium besucht.
Die PISA-Ergebnisse waren wieder mal enttäuschendes Mittelmaß. Besonders dramatisch ist die Erkenntnis, dass Bildung in Österreich zu einem Großteil vererbt wird, und Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien deutlich weniger Chancen haben.
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um elementarpädagogische Ausbildungen beginnen zu können? Um Kindergärtner:in zu werden, oder Assistenzkraft? Bisher braucht man dafür eine „körperliche Eignung“. So steht das im Gesetz, und so wurde es traditionellerweise auch beim Aufnahmeverfahren überprüft. Man darf zB. keinen Sprachfehler haben, oder musste (zumindest früher!) vor einer Prüfungskommission einen Rhythmus nachklatschen, über einen Schwebebalken balancieren oder einen Purzelbaum machen.
Kinder und Jugendliche müssen sich bewegen. Bewegung fördert das Körpergefühl, die Gesundheit, die Konzentrationsfähigkeit - und es macht Spaß. Im Kindergarten- und Schulalltag kommt der Bewegungshunger jedoch leider oft viel zu kurz. Deswegen läuft im aktuellen Schuljahr ein Pilotprojekt in 10 ausgewählten Regionen, verteilt auf ganz Österreich: In diesen Regionen findet in allen Schulen und Kindergärten „tägliche Bewegung“ statt.
Wer eine Meisterprüfung macht, muss dafür ab dem 1.1. 2024 keine Gebühren mehr bezahlen! Das ist eine gute, lang überfällige Neuigkeit. Wer die Prüfungsgebühr im zweiten Halbjahr 2023 gezahlt hat, bekommt sie rückerstattet. Damit wird eine massive Benachteiligung der dualen Fachkräfteausbildungen gegenüber anderen Ausbildungswegen beseitigt - denn eine Matura oder eine Prüfung an der Universität ist und war ja auch stets kostenlos.
Manche Kinder mit Behinderungen brauchen eine "Persönliche Assistenz". Diese Assistenz hilft zB auf dem Schulweg, beim Anziehen, bei der Bedienung von Geräten, beim Essen oder WC-Gang, also bei persönlichen (nicht pädagogischen!) Handreichungen. Das kann den Alltag von Kindern und Jugendlichen, die Regelschulen besuchen, massiv erleichtern, und verhindern, dass sie auf Sonderschulen ausweichen, oder gar Ausbildungen abbrechen müssen. Bis vor Kurzem gab es hier jedoch eine Benachteiligung: An Bundesschulen (AHS, BMHS) war die "persönliche Assistenz" an eine höhere Pflegestufe, also an eine körperliche Beeinträchtigung geknüpft. Das bedeutete: Jugendliche mit psychischen Behinderungen, etwa aus dem Autismus-Spektrum, waren von dieser Unterstützungsleistung bisher ausgeschlossen.
In vielen mittleren und höheren Schulen sind Pflichtpraktika ein wichtiger Teil der beruflichen Ausbildung. In den meisten Branchen werden sie selbstverständlich - mit zumindest einigen hundert Euro pro Monat - bezahlt, etwa bei HTL- oder HAK-Schüler:innen, oder im Tourismus. In den BAFEPs, wo die Elementarpädagog:innen ausgebildet und zur Matura geführt werden, ist das jedoch anders: Hier ist eine 2wöchige Berufspraxis im Sommer vorgeschrieben, doch Bezahlung ist dafür keine vorgesehen. Häufig müssen Schüler:innen sogar selber für die Materialkosten aufkommen, die sie für die pädagogische Arbeit mit den Kindern brauchen. "Warum ist das eigentlich so?" lautete die berechtigte Frage einer engagierten Schüler:innengruppe an der BAFEP 10. Und am internationalen Tag der Kinderechte gingen sie mit einer klaren Forderung an die Öffentlichkeit: Hier muss Gleichbehandlung her!
Programme wie ChatGPT werden nicht mehr vom Erdboden verschwinden. Künstliche Intelligenz wird Teil unseres Alltags werden, und unsere Schulen werden lernen müssen, damit umzugehen. Die Herausforderung müssen wir aktiv angehen, statt uns von Angst treiben zu lassen!
100 Schulen in Österreich sollen daher zu KI-"Pilotschulen" werden; alle Bundesländer und alle Schultypen sind dabei vertreten.
Ende September war ich zu Gast im Podcast #klassezwanzigzukunft des ÖBV-Verlags. In ihrer aktuellen Reihe laden sie die Bildungssprecher:innen aller Parteien ein!
Der Nahostkonflikt schlägt sich auch in österreichischen Klassenzimmern nieder. Verhetzung, Kriegspropaganda und Antisemitismus sind in den sozialen Medien allgegenwärtig, ebenso wie Fake News und Gewaltdarstellungen. Wie gehen Kinder und Jugendliche mit diesen Belastungen um? Was sollen Pädagog:innen tun? Und wie verhindert man Mobbing, Ausgrenzung, Radikalisierung oder offene Konflikte am Schulhof?
Künstliche Intelligenz hat in den Schulen längst Einzug gehalten, und wird den Unterrichtsbetrieb dauerhaft verändern. Welchen Sinn macht es, Hausübungen zu geben, die dann von automatisierter Software verfasst werden? Kann KI bei der Unterrichtsgestaltung helfen? Bei der Individualisierung von Übungen? Und wie wird sich das alles auf die Notengebung auswirken? Im Frühjahr hat das Schüler:innenparlament getagt, und sich von der Politik eine Strategie für den Umgang mit KI in der Schule gewünscht.
Die duale Ausbildung (Lehrausbildung im Betrieb, Allgemeinbildung in der Berufsschule) ist eine österreichische Erfolgsgeschichte. Daheim oft geringgeschätzt, ist die Lehre aus internationaler Sicht ein Vorzeigemodell, das viel Beachtung findet! Speziell wenn es um die Klimawende geht, werden wir dringend immer mehr gut ausgebildete Fachkräfte brauchen: Sie müssen über globale Zusammenhänge ebenso gut Bescheid wissen, wie über Nachhaltigkeit und Gesundheit. Umso wichtiger, dass die Lehrlingsausbildung mit der Zeit geht, und aktuelle Inhalte rasch in den Unterricht einfließen!
NGOs und Vereine sind im Bildungsbereich enorm wichtig. Speziell was Unterstützung für benachteiligte Kinder und Jugendliche betrifft. Das Spektrum der Betätigungsfelder ist breit. Es umfasst sowohl professionelles, als auch ehrenamtliches Engagement, und reicht von der Unterstützung von Lehrkräften an benachteiligten Schulen („Teach for Austria“) über Lernhilfe („Lerntafel“, Lerncafes, Lesepat:innen) bis hin zu Unterstützung und Beziehungsarbeit („Freispiel“, „Nachbarinnen“).
Die schulische Ferien- und Ganztagsbetreuung in Österreich ist ein riesiger, unübersichtlicher Fleckerlteppich. Es gibt derzeit offene und verschränkte ganztätige Schulformen, private und öffentliche Horte, eine Vielzahl an Akteuren und ein wildes Durcheinander an Zuständigkeiten und Kostenbeiträgen. Manche Freizeitpädagog:innen sind bei Gemeinden angestellt, andere bei Vereinen oder privaten GmbHs. Es gibt weder bundesweit einheitliche Ausbildungen, noch ein einheitliches Dienstrecht. Mit dem Ergebnis, dass die Arbeitsbedingungen für die Freizeitpädagog:innen höchst unterschiedlich – und häufig unattraktiv sind. Etwa, wenn sie nur nachmittags wenige Stunden arbeiten, oder gar zwischen verschiedenen Standorten pendeln müssen.
**Dies ist eine aktualisierte Version des Artikels vom 5.7.2023.**
Juhu – endlich gibt es eine bundesweite grüne Schüler:innenvertretung! Sie heißt VERDE (@verde.at) und ist nun schon in fünf Ländern aktiv.
Die Reform der Pädagog:innenausbildung ist derzeit ein heißes Thema. Wie soll das Lehramtsstudium organisiert sein, damit es Pädagog:innen bestmöglich auf ihren wichtigen Beruf vorbereitet? Welche Probleme damit gibt es derzeit? Ist das Studium zu lang, lernt man das Falsche? Uns wie wirkt sich das alles auf den derzeitigen Pädagog:innenmangel aus? Über all dies wird seit mehreren Monaten intensiv diskutiert – sowohl in verschiedensten Expert:innenkreisen als auch in den Schulen und in der breiten Öffentlichkeit. Was ist unsere grüne Position dazu?
Seit einem Jahr wird das Thema Kinderschutz in der Öffentlichkeit heiß diskututiert. Es gab in der Vergangenheit ja mehrere konkrete Verdachtsfälle zu sexualisierter Gewalt in Kindergärten oder Sportvereinen. Auch der Fall Teichtmeister hat die Emotionen hochgehen lassen. Das wichtige Thema eigenet sich jedoch nicht für Populismus, sondern braucht für eine wirksame Bekämpfung seriöse, tiefgreifende Maßnahmen. Neben Verschärfungen im Strafrecht ist da vor allem eine umfassende Präventionsarbeit wichtig. Kinder müssen gestärkt und geschützt werden!
Werft einen Blick auf unsere neue Broschüre zum Thema Extremismus-Prävention und seid bei unserer Veranstaltung am 27.09.2023 im Palais Epstein dabei!
Am Freitag, dem 15.09.2023 ist wieder Klimastreik der "Fridays for Future"! Zu diesem Anlass haben sich mehrere fff-Organisationen in einem gemeinsamen offenen Brief an den Unterrichtsminister gewandt - etwa "Parents for Future", "Scientists for Future" oder "Teachers for Future".
Im Sommer haben wir in der Öffentlichkeit eine peinlich-absurde Debatte erlebt: Es hieß, das Bildungsministerium wolle Soldaten in die Schulen schicken, um dort den Lehrermangel zu beheben. Es gab Medienberichte, die mit Soldaten in Stiefen und Uniform illustriert waren. Es war von der "Militarisierung unseres Bildungswesens" die Rede. Und in den sozialen Medien gingen die Wogen hoch.
4,5 Milliarden zusätzlich für die Elementarpädagogik, 50.000 neue Kindergartenplätze, speziell für unter-3-Jährige: Das ist ein wichtige Ansage von Bundeskanzler Nehammer. Wie kam es dazu? Was wird es bringen? Hier einige Gedanken aus grüner Sicht.
Österreich hat die UN-Behindertenrechtskonvention unterschrieben. Und sich damit zu einem großen Ziel verpflichtet: Der umfassenden Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft. Das gilt speziell auch für den Bildungsbereich.
Einen wichtigen Schritt für die Zukunft der inklusiven Bildung in Österreich hat das Bildungsministerium heute angekündigt: Die alten Sonderschullehrpläne werden abgeschafft!
Die Sommerschule ist eine tolle Erfolgsgeschichte. Heuer findet sie bereits zum vierten Mal statt! In den letzten beiden Ferienwochen stehen an hunderten Standorten in ganz Österreich die Schultüren offen. Für die verschiedenen Altersstufen gibt es unterschiedliche Schwerpunkte: Spielerisches Lernen für die Jüngeren, gezielte Vorbereitung auf einen Schulwechsel oder auf Nachprüfungen für die Älteren. Stets jedoch niederschwellig, kostenlos und freiwillig. 35.000 Kinder und Jugendliche haben sich heuer wieder dafür angemeldet!
Es ist ein Grundrecht von Kindern und Jugendlichen, dass sie vor Übergriffen und Gewalt geschützt werden. Speziell Schulen und Kindergärten müssen Orte der Achtsamkeit und des Respekts sein; Orte, wo sie sich zu jedem Zeitpunkt sicher fühlen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf, den wir Grüne massiv unterstützen, ist derzeit in Begutachtung. Worum geht es es?
Eines der Hauptprobleme unsers Bildungssystems ist die Frage: Warum beenden Tausende Jugendliche jedes Jahr die Schulpflicht, ohne für eine weiterführende Berufsausbildung fit zu sein? Und was brauchen diese Jugendlichen, um doch noch Anschluss zu finden, und ein selbtbestimmtes Leben führen zu können?
Ehrenamtliche Tätigkeiten sind extrem wichtig. Sie stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt, und erleichtern das Zusammenleben. Dieses freiwillige Engagement gehört öffentlich gewürdigt, und vom Staat auch belohnt!
Die Sommerschule – die im ersten Corona-Jahr erfunden wurde, um Lernrückstände auszugleichen – hat sich im dritten Jahr ihres Bestehens schon fix als Dauereinrichtung in den letzten beiden Ferienwochen etabliert!
Eine gute Nachricht kommt aus dem Finanzministerium: Spenden an Bildungs-NGOs können künftig von der Steuer abgesetzt werden!
Der gewerkschaftliche Protest der Freizeitpädagog:innen gegen die geplante Reform ihres Berufs war in den Medien sehr präsent. Ich möchte hier nochmal ausdrücklich versichern: Die Sorgen der Freizeitpädagog:innen werden gehört, ihre Befürchtungen werden sich nicht bewahrheiten, und wir wollen unbedingt alle an Bord holen!
Die ÖBB ist einer der größten und wichtigsten Lehrlingsausbildner Österreichs: Insgesamt 1800 junge Leute lernen hier derzeit 22 verschiedene Lehrberufe. Das sind nicht nur naheliegende "Eisenbahnberufe" wie Fahrdienstleiter:in, Speditionskauffrau/mann oder Gleisbautechnik. Sondern auch viele andere Berufe im technischen oder kaufmännischen Bereich oder in der Telekommunikation. Ich durfte die zentralen Lehrwerkstätten in Favoriten besuchen und interessante Einblicke gewinnen.
Es war ein wunderschöner Frühsommertag, sonnig und warm, in St. Andrä Wördern/Niederösterreich. In einer von 18 sogenannten "freien Schulen", die sich zum bundesweiten Dachverband "EFFE" zsammengeschlossen haben, in einem Schulhof mit Garten, Blumen und Huhn. Schulen wie diese sind der Öffentlichkeit meist unter dem Schlagwort "Alternativschulen" bekannt. Hier in St. Andrä-Wördern hielten sie ihr jährliiches Vereintreffen ab - und ich durfte dabei sein und mitdiskutieren. Was für eine Ehre! Und was für ein spannender, schöner Tag!
Ein Portrait - unzählige Gesichter. Die Regenbogenvolksschule Darwingasse lässt Schüler:innen zu Künstler:innen werden. Sie portraitieren dabei nicht nur das berühmte Motiv sondern auch ihre eigene einzigartige Geschichte.
Gute Nachrichten für Jugendliche mit Behinderungen: Heute früh verkündeten die beiden Minister Johannes Rauch und Martin Kocher, dass sie künftig endlich gleichberechtigt Zugang zu allen Arbeitsmarkt-Maßnahmen bekommen!
Am 15.06. findet ein bildungspolitischer Aktionstag statt: Mit Picknicks und Veranstaltungen in ganz Österreich. Viele der Forderungen unterstützen wir!
Es ist wunderbar zu sehen, wenn auf den Abgeordnetenplätzen im Nationalrat lauter Schüler:innen sitzen. Und auf dem Präsidentenplatz eine junge Frau das Wort erteilt. So ist das, wenn hier das Schüler:innenparlament tagt!
Darf man eine Kochlehre machen, ohne die Zubereitung von Fleischgerichten zu lernen? Und soll ein vegetarisches Restaurant Kochlehrlinge ausbilden dürfen? Ja, selbstverständlich!, sagen wir aus grüner Sicht. Bisher scheitert diese gute Idee allerdings am alten Denken in der Wirtschaftskammer (WKO).
Seit vielen Jahren schon versuchen unsere wackeren Kolleg:innen von der "Grünen Wirtschaft", die Kammer zum Umdenken zu bewegen, damit sie eine vegane/vegetarische Kochlehre zulässt. Leider vergeblich: Erst vergangene Woche hat sie wieder einen diesbezüglichen Antrag abgeschmettert.
Wir arbeiten schon seit längerem an einem weitreichenden Reformprojekt für den Schulbetrieb. Der neue Beruf "Assistenz- und Freizeitpädagogik" soll hier künftig eine tragende Rolle spielen! Wir halten das für eine grundlegende und gute Strukturreform! In den letzten Tagen sind einzelne Details zu dieseen Plänen an die Öffentlichkeit gelangt, die unvollständig und zum Teil irreführend sind. Ich möchte euch hier die Hintergründe und das Konzept schildern, damit ihr wisst worum es geht.
Dass wir in unseren Kindergärten einen dramatischen Personalmangel haben, ist bekannt. Damit sich hier rasch etwas zum Besseren verändert, gibt es seit unserer Regierungsbeteiligung eine massive Ausbildungsoffensive, mit neuen Ausbildungsangeboten auf allen Ebenen!
In welchem Alter beginnt das sprachliche Lernen? Vermutlich schon im Mutterleib. Ganz sicher aber im Kleinkindalter. Frühe sprachliche Bildung ist extrem wichtig für den weiteren Spracherwerb. Neben den Eltern spielen hier auch Elementarpädagog:innen eine Schlüsselrolle. Deswegen wird „Frühe Sprachliche Bildung“ nun auch als zentral wichtiges Pflichtfach in allen Lehrplänen der BAFEPs verankert. Ein wirklich wichtiger Schritt für die Ausbildung aller Elementarpädagog:innen in Österreich!
Heute gibt es im Nationalrat eine große Festveranstaltung zum internationalen Roma-Tag. An zwei bedeutende Ereignisse wird hier gedacht: Erstens an den ersten Welt-Roma Kongress 1971 in London, der den Beginn der Bürgerrechtsbewegung markiert. Zweitens gibt es in Österreich heuer ein dreißigjähriges Jubiläum zu feiern: Am 16. Dezember 1993 wurden die Rom*nija als sechste autochthone Volksgruppe anerkannt.
Am 5. Mai jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen. Mit der finsteren Vergangenheit unseres Landes müssen sich auch Österreichs Kinder und Jugendliche beschäftigen, damit das Schlagwort "Nie wieder!" einen Sinn hat. Selbstverständlich auch im Rahmen des Schulunterrichts!
Es gibt Ziele, auf die sich alle Staaten der Welt gemeinsam verständigt haben - weil sie für alle Menschen auf diesem Planeten wichtig sind. Damit Politikerinnen diese großen Ziele nicht aus den Augen verlieren, hat die UNO die "Sustainable Development Goals" (SDGs) formuliert.
Warum dauert jede Schulstunde eigentlich immer 50 Minuten? Und warum schauen die Stundenpläne unserer Kinder immer noch genau so aus wie mein eigener Stundenplan vor 40 Jahren? Warum ist der Unterricht so durchgetaktet? Solche Fragen werden in der Öffentlichkeit häufig gestellt. Man hört dabei die Annahme durch: Die Art und Weise, wie der Schule stattzufinden hat, sei „von oben“ gesetzlich vorgeben, samt detaillierter Vorschriften und Verbote.Aber das stimmt oft gar nicht! Das Zauberwort heißt „Schulautonomie“.
Gute Nachrichten für Jugendliche mit Behinderungen: es wurde ein Gerichtsurteil bekannt, das ihnen den Rücken stärkt.
In Österreich fehlen mittelfristig 67.000 Pflegekräfte. Sie fehlen überall: sowohl in der stationären Pflege als auch bei den mobilen Diensten; sowohl in der Akutversorgung im Krankenhaus, als auch in der Langzeitpflege im Heim. Das heißt: Wir werden in der Pflege nicht nur die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland brauchen, sondern gleichzeitig auch verschiedenste Ausbildungen auf allen Ebenen.
Ein wichtiges Thema, das derzeit vom Gesundheitsminister verhandelt wird: Wir wollen die Psychotherapie-Ausbildung an die öffentlichen Universitäten holen.
Die Deutschförderklassen waren eine Erfindung der ehemaligen schwarz-blauen Regierung. Sie ganz abzuschaffen, wie von vielen Expert:innen, Pädagog:innen und Aktivist:innen gefordert, ist – zumindest solange die ÖVP den Bildungsminister stellt – leider ein Ding der Unmöglichkeit. Gleichzeitig muss man jedoch feststellen: Sehr viele Schulen haben sich mit dem System inzwischen arrangiert.
Im niederösterreichischen Regierungsprogramm steht ein Punkt, den ich aus psychologischer, bildungspolitischer und sozialer Sicht besonders verheerend finde: Die Deutschpflicht am Pausenhof. Die Schulen sollen dies, so der Wunsch der neuen Regierung in St. Pölten, in ihre Hausordnungen schreiben.
Welche Lerninhalte werden in den Schulen unterrichtet? Und wer bestimmt darüber? Künftig sollen Schüler:innen mitreden!
Die vergangenen Wochen, rund um die Semsterferien, waren für die neunjährigen Kinder in Österreich eine extrem stressige Zeit. Auch für deren Eltern. Und für alle Lehrkräfte, die mit Kindern dieser Altersgruppe zu tun haben. Warum? Weil mit dem Semersterzeugnis der 4. Volksschulklasse, im Alter von etwa neuneinhalb Jahren, eine der wichtigsten Bildungsentscheidungen im Leben österreichischer Kinder fällt: Die Sortierung in die Mittelschule oder in die AHS-Unterstufe.
Psychische Gesundheit ist für Kinder und Jugendliche extrem wichtig. Dazu müssen auch die Schule und Beratungsstellen beitragen.
Heute im Familienausschuss des Nationalrats: 2 Minister, eine Staatsekretärin, 5 Expert:innen und alle Fraktionen sind hier, um das Jugendvolksbegehren "Mental Health" zu diskutieren. Im Mittelpunkt des Nachmittags standen Carina Reithmaier, Mira Lobnig und Paul Freysinger - die Bevollmächtigten des Volkbegehrens, das 183.000 Menschen im ganzen Land unterschrieben haben. Ihre Forderungen sind wichtig, sie sind dringend, und sie sind mehr als berechtigt:
Kinder müssen vom Staat geschützt werden – speziell auch gegen Gewalt und Missbrauch durch Erwachsene. Deswegen hat die Bundesregierung Ende Januar ein großes Kinderschutzpaket präsentiert. Es wird sich auch in Schulen und außerschulischen Einrichtungen niederschlagen. Hier ein kleiner Überblick über die geplanten Maßnahmen:
Bewegung an den frischen Luft ist gesund, erweitert den Horizont, und stärkt die Klassengemeinschaft. Deswegen sind Schulsportwochen so wichtig! In einem geschützten Umfeld können Kinder und Jugendliche hier unbekannte Sportarten ausprobieren, neue Regionen kennenlernen, und gemeinsame Erfahrungen machen. Oft prägen sich die Erinnerungen, die man auf Sportwochen macht, auf ewig ins Gedächtnis ein. Leider gab es in den vergangenen Corona-Jahren viel zu wenig davon. Auch die Teuerung macht vielen Familien das Leben schwer. Umso mehr staaatliche Unterstützung soll es ab sofort geben: Für Sommersport genauso wie für Wintersport; für Pädagag:innen genauso wie für Schüler:innen und ihre Eltern.
34 Millionen Mädchen im Volksschulalter gehen nicht in die Schule. Das ist eine traurige Zahl am internationalen Tag der Bildung. Besonders benachteiligt sind Mädchen in einigen afrikanischen Ländern südlich der Sahara, auf der arabischen Halbinsel, in einigen Ländern des mittleren Ostens und Südasiens. Speziell dramatisch ist die Situation im Taliban-regierten Afghanistan, wo Mädchen der Besuch höherer Schulen überhaupt bei Strafe verboten ist.
Auch Jugendliche mit Behinderungen wollen lernen, Oft brauchen sie länger, um Bildungsziele zu erreichen, und wollen daher länger in der Schule bleiben. Doch das ist nicht immer einfach. Damit sie ein zusätzliches 11. und 12. Schuljahr machen dürfen, müssen ihre Eltern einen Antrag bei der jeweiligen BIldungsdirketion stellen, und diese muss den Antrag bewilligen. Wie groß ist dieses Problem und wie wäre es lösbar? Wie viele Jugendliche betrifft es?
Wer arbeitslos ist, kann diese Zeit nützen, um sich umschulen lassen. Oder sogar, um eine ganze neue Berufsausbildung zu machen. Damit erhöht man die Chance, einen guten, dauerhaften Job für die Zukunft zu finden. Bisher gab es auf diesem Weg allerdings ein schwieriges Hindernis: Das Arbeitslosengeld, das man während der Schulung bekam, war oft zu niedrig, um für längere Zeit hindurch davon leben zu können. Deswegen konnten sich viele Arbeitslose länger dauernde Ausbildungen, etwa zum/r Facharbeiter:in, nicht leisten. Oder brauchen bereits begonnene Ausbildungen ab, um mit einem schlechter qualifizierten Job ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Von den neuen Lehrplänen, die ab dem kommenden Wintersemester in den Pflichtschulen (Volksschule, Mittelschule, AHS-Unterstufe) gelten werden, habe ich euch ja bereits berichtet. Vier Jahre lang haben hunderte Pädagog:innen in zahllosen Arbeitsgruppen daran gearbeitet. Ergebnis sind tausende Seiten Text, mit vielen guten neuen Aspekten.
Als Bildungssprecherin freue ich mich sehr über eine Maßnahme, die heute bei der Regierungsklausur in Mauerbach von Arbeitsminister Martin Kocher verkündet wurde: Künftig wird es für Menschen, die aus anderen Berufen in die Elementarpädagogik wechseln wollen, großzügige finanzielle Unterstützung geben. Das Modell folgt dem Vorbild der Pflegestipendien, die es ja bereits gibt: Hier zahlt das AMS während der Ausbildungszeit pro Monat mindestens 1400€.
Es war ein Arbeitsprozess, der mehr als 5 Jahre gedauert hat, an dem hunderte Fachleute aus allen Unterrichtsfächern beteiligt waren, und in den zigtausende Arbeitsstunden gesteckt wurden. Aber jetzt sind sie endlich da und wurden öffentlich kundgemacht: Die neuen Lehrpläne für alle österreichischen Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen! Gelten werden sie ab kommendem Wintersemester in den 1. Klassen, und dann jeweils jährlich aufsteigend für alle weiteren Schulstufen.
Auch für das nächste Jahr haben wir uns viel vorgenommen. Auch einige große Brocken aus dem Regierungsprogramm müssen ja noch erledigt werden. Hier eine kleine Vorschau, was uns beschäftigen wird:
Das vergangene Jahr war politisch turbulent. Aber in der Bildungspolitik ist trotzdem einiges an positiven Veränderungen gelungen. Hier ist eine kleine Rückschau:
VERDE heißt die grüne Schüler:innenorganisation. Derzeit gibt es sie erst in Wien; jetzt wollen sie in ganz Österreich expandieren. Wer will sich ihnen anschließen?
Meine Abgeordneten-Kollegin Faika El-Nagashi und ich haben letztes Jahr ein großes Paket zur Extremismusprävention herausverhandelt. Dieses kommt jetzt in der Wirklichkeit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an. Das Paket umfasst 8 Mio € pro Jahr. Damit werden Programme im Sport, in der Justiz, im Sozial-, und im Bildungsbereich gefördert, die mit gefährdeten Jugendlichen arbeiten, Radikalisierungstendenzen entgegenwirken, und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Das sind zum Beispiel:
Damit ein Kind mit Behinderung in den Kindergarten gehen darf, braucht es in kleinen Gemeinden oft die Zustimmung des/r Bürgermeister:in.
Damit ein:e Jugendliche:r mit Behinderung ein 11. und 12. Schuljahr in der Schule verbringen kann, ist wiederum die Zustimmung der jeweiligen Bildungsdirektion notwendig. Und es keineswegs selbstverständlich, diese zu bekommen: Insbesondere in Wien werden ganz viele Anträge auf einen weiteren Schulbesuch abgelehnt.
Alle Kinder sollen in der Schule bestmöglich deutsch lernen – so lautet der breite Konsens. Braucht es dafür getrennte Klassen? Oder mehr Integration? Das ist schon schwieriger zu beantworten. Hier erkläre ich die grüne Position dazu!
Ich muss noch ein tolles Erlebnis von vergangener Woche nachtragen: Ich durfte wieder beim "Entrepreneurship Summit" dabei sein, organisiert alljährlich vom großartigen Johannes Lindner. An den Wänden hängen die Gemälde von Königinnen und Fürsten. Aber die Säle wuseln vor Energie: Schüler:innen, die ihre Projektideeen präsentieren und Kontakte knüpfen, leidenschaftliche Diskussionen, inspirierende Vorträge, und jede Menge Preisverleihungen.
Vielleicht habt ihr schon von IKMplus gehört. Dieses mysteriöse Kürzel steht für „individuelle Kompetenzmessung“ und bezeichnet standardisierte Tests über Grundfertigkeiten, etwa in Deutsch oder Mathe. Solche Tests werden NICHT benotet, und dürfen auch nicht ins Zeugnis der Kinder einfließen. Sie dienen der Analyse und dem Leistungsvergleich – zwischen Österreich und anderen Ländern, zwischen verschiedenen Schulstandorten, zwischen einem Kind und dem Durchschnitt seiner Alterskohorte. Mit dem Ziel: zu erfahren, welcher Unterricht erfolgreich ist, welche Faktoren sich auf die Leistungen von Schüler:innen auswirken.
Sexualpädagogik ist wichtig für Kinder und Jugendliche. Körperwahrnehmung, Körperveränderung, Sexualität und Gefühle spielen beim Heranwachsen eine große Rolle. In der Schule braucht es zur Vermittlung dieser wichtigen Themen Profis, die wissen was sie tun, und nach modernen wissenschaftlichen, pädagogischen und didaktischen Standards arbeiten. Um seriöse von unseriösen Anbietern zu unterscheiden, wird nun eine neue Geschäftsstelle eingerichtet: Alle Vereine, die Workshops zu Sexualpädagogik an Schulen anbieten wollen, müssen sich hier künftig von Expert:innen überprüfen lassen.
Pädagog:innen werden fast überall in Österreich dringend gesucht. Nicht nur in den Kindergärten (wo der Personalmangel ja schon lang diskutiert wird), sondern auch in den Schulen. Wegen Pensionierungen, Karenzierungen und Kündigungen müssen jährlich 4000 Stellen neu besetzt werden. Das BMBWF hat daher eine Kampagne gestartet, mit der man noch mehr geeignete, interessierte Menschen fürs Unterrichten gewinnen will. Die Kampagne heißt „Klasse Job“ und richtet sich an 3 unterschiedliche Zielgruppen:
Sehr viel Geld – nämlich 644 Mio. Euro allein 2023 – sind im aktuellen Schulentwicklungsplan für den Neubau, den Umbau und die Sanierung von Bundesschulen vorgesehen. Grundsätzlich geht es in diesem Plan immer schon darum, in mehr Luft, mehr Licht, eine bessere Raumaufteilung, mehr Gemeinschaftsflächen, ein besseres Raumklima und damit in eine bessere Lern- und Arbeitsumgebung für Kinder, Jugendliche und Pädagog:innen zu investieren.
Erfreuliche Nachrichten aus Graz: Dort wird ab diesem Semester das österreichweit erste Masterstudium für Elementarpädagogik angeboten! Die Nachfrage nach Studienplätzen übertrifft alle Erwartungen: Schon lang vor dem Ende der Einschreibungsfrist gab es bereits 120 Anmeldungen.
In Finnland ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes Kind und jeder Jugendliche jeden Tag in der Schule eine kostenlose warme Mahlzeit bekommt! In Österreich sind wir davon noch weit entfernt. Nur ein Drittel der Schulkinder bekommt in der Schule überhaupt etwas zu essen. Die Mehrzahl der Mädchen und Buben verlässt das Schulgebäude mittags mit knurrendem Magen. Doch selbst dort, wo es ein Angebot gibt, bedeutet das noch lange nicht, dass das Schulessen schmackhaft, hochwertig und gesund ist: Manchmal gibt es auch am Schulbüffet bloß Schnitzelsemmeln. Oder die Schule wird von der Küche des nahegelegenen Pensionistenheims "mitversorgt" - mit Mahlzeiten, die Kindern nicht schmecken. Daran sollte sich aus grüner Sicht unbedingt etwas ändern!
Dass Kinder in Österreich im Alter von 10 Jahren auf verschiedene Schultypen (Mittelschule und AHS) aufgeteilt werden, ist aus grüner Sicht schmerzhaft und falsch. Unserer Meinung nach (und aus Sicht fast aller Bildungswissenschaftler:innen) wäre eine gemeinsame Schule mit starker innerer Differenzierung die wesentlich sinnvollere Alternative.
Ein Budget fürs nächste Jahr zu machen, bedeutet: Darüber zu entscheiden, welches Vorhaben tatsächlich umgesetzt wird und welches nicht. Man sagt: ein Budget ist „in Zahlen gegossene Politik“. Das Budget für das kommende Jahr 2023 ist jedenfalls ein Ziegel aus 671 Seiten Papier, der angeblich 12 Kilo wiegt (ich hab nicht nachgewogen!). Hier ein kleiner Überblick, was für den Bildungsbereich drinsteht:
Die Themen Energiesparen, Klimakrise und Nachhaltigkeit werden im Herbst auch Kinder und Jugendliche, sowie auch den Bildungsbetrieb beschäftigen. Deswegen soll der Oktober zum „energie:bewusst“-Monat werden, mit Themenschwerpunkt im Unterricht.
Wenn man eine Reise tut, kann man was erzählen – auch über Bildung!
Im Sommer habe ich mir auf einer Studienreise das finnische Schulwesen näher angeschaut. Es ist eines der besten der Welt, sowohl was die messbaren Ergebnisse bei internationalen Leistungsvergleichen, als auch was die Zufriedenheit von Schüler:innen und Lehrer:innen betrifft.
Wie kommt das? Was machen die Finn:innen besser als fast alle anderen? Und was könnten wir vielleicht von ihnen lernen?
Eine gute Nachricht für alle Familien: Die Indexierung aller Sozialleistungen ist fix beschlossen und wird ab 1.1. 2023 gelten.
Der erste Schultag! Egal ob es der erste im Leben ist, oder einer der vielen weiteren im Lauf einer Schulllaufbahn – er ist und bleibt doch immer etwas besonderes.
Schon zum dritten Mal öffnen heuer die Schulen in den letzten beiden Ferienwochen ihre Tore. In der Sommerschule ist Raum und Zeit für ganz Vieles - und zwar niederschwellig, flächendeckend, ohne Druck und kostenfrei für alle Kinder und Jugendlichen, zB:
An einem heißen Sommerabend wurden im Winer Museumsquartier die österreichischen Inklusionspreise der Lebenshilfe verliehen. Es gibt jeweils einen Preis pro Bundesland. Ein gelungenes Fest!
Besonders gefreut haben mich die 4 Preise, die vorzeigen, wie Inkusion im Bildungsbereich funktionieren kann. Hier stelle ich sie euch kurz vor:
Jetzt im Sommer, wo alles blüht, möchte ich noch von einem wunderschönen Ort berichten, den ich kurz vor Schulschluss besucht habe: Die Gartenbauschule in Langenlois. Was so bescheiden klingt, ist ein riesiges, inmitten von Weingärten und grünen Hügeln gelegenes Bildungszentrum, das in Fachkreisen für die Qualität seiner Ausbildungen berühmt ist, und auch international immer wieder Preise abräumt.
So schnell geht es nur selten in der Politik. Aber bei der gesellschaftlich so wichtigen Frage der Pflege ist das gar nicht anders möglich: Innerhalb weniger Wochen haben wir die gesetzliche Grundlage für eine neue Schulform geschaffen - die "Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung".
Selbstverständlich braucht der Schulbetrieb gut ausgebildete, professionelle Pädagoginnen und Pädagogen. Doch auch Menschen, die andere Berufe gelernt haben, und sich erst später im Leben entscheiden, in den Schulbetrieb zu gehen, können gute Pädagog:innen werden. Und die Erfahrungen, die sie aus anderen Bereichen der Gesellschaft und der Arbeitswelt mitbringen, können für einen guten, lebensnahen Unterricht sehr wichtig sein.
7. Juli: Zufällig spült mir mein Handy gerade Bilder in die Timeline: vom grünen Bundeskongress 2019. Frisch gewählt war ich damals, auf Platz 3 der Liste. Aufgeregt wegen dieser abrupten Wende, die mein Leben genommen hatte. Voller Energie und Vorfreude auf einen Wahlkampf. Ohne jede Vorahnung, dass sich nach dem Wiedereinzug in den Nationalrat auch gleich eine Regierungsmehrheit mit der ÖVP ergeben würde.
Kinder brauchen mehr Platz im öffentlichen Raum. Speziell auch im Straßenverkehr sollen sie sichtbarer und präsenter sein, und von den anderen Verkehrteilnehmer:innen besser geschützt werden. Um das zu erreichen, gibt es einige Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung.
Österreich braucht dringend tausende neue Menschen in Pflegeberufen. Das lesen wir jeden Tag in den Medien, und nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie ist dieser dringende Bedarf deutlicher geworden denn je! Bisher jedoch stehen Menschen, die sich für Pflegeberufe interessieren, vor einigen Hürden.
Geflüchtete Jugendliche aus der Ukraine haben aus vielen Gründen Stress und Angst. In ihrer Heimat herrscht Krieg, sie haben Angst um ihre daheim kämpfenden Väter oder großen Brüder. Sie leiden unter der Trennung von ihren Freunden und Freundinnen. Und wollen so bald wie möglich zurückkehren.
Wenn sich Wirtschaft und Gesellschaft verändern, müssen sich immer auch die Lehrberufe weiterentwickeln. Denn während manche alten Berufe verschwinden, entstehen in anderen Nischen laufend neue, innovative Tätigkeitsfelder. Die brauchen Profis und Expertise, und die Lehrlingsausbildung sollte hier immer vorn mit dabei sein. Denn der Bedarf an Fachkräften ist weiterhin riesig, und wird weiterhin steigen – speziell auch in den Bereichen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung!
Seit vielen Jahren stockte der Reformprozess für die „neue Oberstufe“. Eigentlich wollte man anfangs eine Semestrierung für alle Schulen einführen – doch manche Schulen kamen mit dieser Idee überhaupt nicht zurecht und wehrten sich dagegen. Gleichzeitig hatten andere Schulen schon seit vielen Jahren viel weitergehende Modelle der Individualisierung und Modularisierung des Unterrichts erfolgreich erprobt. Sie fürchteten um die Existenz ihrer Schulversuche und hatten Angst, mit allen anderen über einen Kamm geschoren zu werden.
Sprache ist der Schlüssel für vieles. Für Kommunikation und Beziehungen. Für Bildung, Bücher, weiterführende Ausbildungen. Für volle Teilhabe an Kultur, Politik, öffentlichem Diskurs und gesellschaftlichem Leben. Für die Entfaltung der persönlicher Talente. Und in weiterer Folge auch für einen guten, sinnstiftenden Beruf, von dem man gut leben kann.
Was wir in den vergangenen Woche über den Missbrauchsverdacht in Wiener Kindergärten gehört haben, ist zutiefst verstörend. Er rührt an Urängsten von Eltern, und ist gleichzeitig fatal für das wichtige und hundertprozentig richtige Anliegen, mehr Männer in die Elementarpädagogik zu bringen.
Hier ein paar Gedanken dazu:
Gestern hab ich mir das genauer angeschaut - in der BAfEP 10 in Wien-Favoriten und war sehr beeindruckt: von der Leidenschaft für diesen wunderbaren Beruf, von der Expertise und der Fachkompetenz, die durch diese lichtdurchfluteten Räume weht. Hier nimmt man die Herausforderung angesichts der drängenden Personalnot in den Kindergärten an - und setzt vor allem auf neue Kolleg-Lehrgänge, die sich an erwachsene Menschen richten.
Hier ist ein neues Produkt des grünen Elternverbands „Grünschnabel“, das ihr euch unbedingt anschauen solltet: Der Klima-Kalender!
Wie bildet man sich eine Meinung? Wie legt man sich Arguemente zurecht, formuliert sie prägnant; wie bringt man andere dazu zuzuhören, und wie kann man sie überzeugen? In der Politik gehört das zum Tagesgeschäft. Doch auch in der Schule kann man es lernen - etwa, indem Schüler:innen Debattierklubs gründen, und an Debattier-Meisterschaften teilnehmen. Zum ersten Mal war ich heuer live dabei, und durfte als Teil der Ehrenjury sogar an der Bewertung der Finalist:innen teilnehmen.
Viel war in den vergangenen Monaten von der Notwendigkeit einer Kindergartenmilliarde die Rede. Hier ist sie: Der Bund schießt den Ländern in den kommenden 5 Jahren eine Milliarde Euro für die Elementarpädagogik zu. Das sind 200 Millionen pro Jahr, und ist eine Erhöhung um 40 %.
Dieses Geld soll von den Ländern für folgende Zwecke verwendet werden:
Pädagog:innen und Schulleiter:nnen sind sehr gefordert. Nicht nur vom Unterrichten, sondern auch durch viele zusätzlich Aufgaben: Während der Corona-Pandemie mussten sie etwa dafür sorgen, dass Hygienevorschriften eingehalten werden, dass die Tests organisiert werden, und das Contact Tracing funktioniert. Zusätzlich zu vielen anderen organisatorischen Aufgaben, die schon im Normalbetrieb zu erledigen sind. Die meisten Volks- und Mittelschulen (für die Länder und Gemeinden zuständig sind) hatten dafür bisher nicht einmal ein Sekretariat. Oft sind es die Direktor:innen persönlich, die das Telefon abheben, Pakete entgegennehmen und Formulare ausfüllen müssen!
"Politiker:innen sollten einmal einen ganzen Tag in einem Kindergarten arbeiten - dann würden sie uns besser verstehen!", seufzen Elementarpädagog:innen manchmal. Deswegen habe ich mich umso mehr gefreut, eine Einladung zu bekommen, um genau das zu tun: Einen ganzen Tag lang in einem Kindergaten auszuhelfen. Montag früh also, Wien-Favoriten, ein sonniger Frühlingstag: Ich komme! Ich habe mir bequeme Hosen angezogen, und ein T-Shirt, das Flecken verträgt. Der Tag beginnt mit einer geruhsamen Runde Schnecken-Wettlauf auf dem Spielbrett. Unterbrochen bloß von M., der mir minütlich die Fortschritte bei seinem U-Bahn-Bau zeigen will, und K., die sich permanent von hinten an meine Schultern hängt, um mit mir zu rangeln.
Mehr als 30 Jahre muss es her sein, dass ich als schüchterne Studentin beim „Südwind“-Magazin an der Tür klopfte. Die Frau, die aufmachte, hieß Ulrike Lunacek. „Ich würde gern einen Artikel schreiben“, sagte ich. „Gern,“ sagte Ulrike. Das war (kann man rückblickend sagen) der Beginn meines Lebens als Journalistin.
Jahrzehntelang wurde über die „tägliche Turnstunde“ gestritten (die stets am fehlenden Personal und den fehlenden Turnsälen scheiterte). Nun ist nun eine „tägliche Bewegungseinheit“ draus geworden, und sie wird im September mit je einer Pilotregion in jedem Bundesland starten. Das Programm besteht aus 3 Säulen:
Ein spannender, berührender, intensiver Nachmittag in Linz: Bei „Jugend im Dialog“ habe ich - heuer schon zum zweiten Mal - mit Jugendlichen diskutiert, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Die sich schwertun, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden, schwere Rucksäcke mit familiären Problemen mit sich herumschleppen, oder von Diskriminierungen betroffen sind. Man mag noch so oft in den Medien lesen, wie groß der Fachkräftemangel in Österreich ist, und wie dringend Unternehmen Lehrlinge suchen - es gibt gleichzeitig viele junge Menschen, aus deren Perspektive sich das ganz anders darstellt. Die vergeblich Bewerbung um Bewerbung schreiben, Absagen bekommen - und meistens nicht mal das. Wie ist das möglich?
Es war eine lange Geschichte, über viele Jahre hinweg. Hunderte Expert:innen, Pädagog:innen, Fachdidaktiker:innen, Wissenschaftler:innen waren auf Fachebene involviert. Jetzt endlich liegt uns der komplette Entwurf vor: Alle Lehrpläne für Volksschule, MS und AHS-Unterstufe, für alle Fächer, etwa 1000 Seiten. Start der Ausrollung ist (beginnend mit der 1. und 5. Schulstufe) im Wintersemester 2023/24.
Inhaltlich bedeuten diese neuen Lehrpläne eine wirklich fundamentale Neuerung. Es gibt künftig keinen "Lehrstoff" mehr, der aufgezählt wird. Stattdessen geht es zentral um "Kompetenzen": Es wird definiert, was jedes Kind am Ende eines Lernabschnitts können soll.
Pädagogik-Student:innen bekommen ab heuer ein attraktives Angebot für einen sinnstiftenden Sommerjob: Für den Unterricht in der zweiwöchigen Sommerschule am Ende der Ferien bekommen sie künftig eine Bezahlung von 25€ pro Stunde, also insgesamt 1000€. Diese Einigung freut mich sehr! Denn Studierende sind sehr häufig drauf angewiesen, in den Sommerferien Geld zu verdienen, um sich ihr Studium leisten zu können. Umso sinnvoller ist es da, wenn sie nicht kellnern gehen müssen, sondern gleich etwas tun können, wo sie für ihren zukünftigen Beruf wertvolle Praxiserfahrungen sammeln können. Zusätzlich gibt es selbstverständlich - wie bisher auch schon - jene ECTS-punkte, die man sich als Praxis im jeweiligen Lehramtsstudium anrechnen kann. Das Problem an ECTS ist bloß, dass man damit keine Miete zahlen und kein Essen kaufen kann :-)
Am Wörthersee kann man schwimmen und faul in der Sonne liegen. Aber man kann auch etwas ganz anderes machen: Forschen, experimentieren, lernen. Bei meinem Besuch in Kärnten habe ich mir den "Lakeside Science & Technology Park" angeschaut - und war sehr beeindruckt: Von der interessanten Architektur (viel Holz!), von der wunderschönen Umgebung (Naturschutzgebiet am Wasser!), und vom großen Engagement jener wunderbaren Menschen, die dort mit viel Energie die Freude an Naturwissenschaften verbreiten.
Ich fahre ja (mit meinem Klimaticket !) gern durch Österreich und besuche Bildungseinrichtungen aller Art. Für kleine und für große Kinder, in verschiedensten Gegenden. Letzte Woche war ich, gemeinsam mit unserer steirischen Bildungssprecherin Lara Köck und den grünen Grazer Gemeinderätinnen Manuela Wutte und Anna Slama am westlichen Stadtrand von Graz, in der Klusemannstraße. Hier befindet sich eine der wenigen Schulen in ganz Österreich, die Gymnasium und Mittelschule in einem sind - eine richtige "gemeinsame Schule" also. Direktor Klaus Tasch hat sich viel Zeit für unseren Besuch genommen, durch sein helles, luftiges Haus geführt. Und uns alles genau erklärt: von den rechtlichen Grundlagen seines Schulmodells, bis hin zum pädagogischen Konzept.
Ein wirklich spannender Ausflug hat mich nach Kärnten geführt - und zwar nach Bilčovs. Mit prachtvollem Ausblick auf die Berge steht hier auf einem Hügel das Bildungshaus der Gemeinde, der auch den Kindergarten beherbergt. "Otroški vrtec" heißt "Kindergarten" auf slowenisch. So steht das über dem Eingangstor. Und genauso wird das hier auch im Alltag gelebt: mit durchgehender, gleichberechtigter Zweisprachigkeit.
Ich hab neulich wieder einmal in der Statistik nachgeschaut. Die drei häufigsten Lehrberufe von Mädchen sind; Einzelhandel, Bürokauffrau, Friseurin. Die drei häufigsten Lehrberufe von Burschen sind: Metalltechniker, Elektrotechniker, KFZ-Techniker. So war das, als ich ein Teenager war. So ist das immer noch. Aber ich will in meiner Lebenszeit noch erleben, dass sich daran etwas ändert.
Ich muss euch jetzt etwas erzählen: Wie es sich anfühlt, wenn etwas Wirklichkeit wird, das man sich - in langen Grübeleien nachts im Bett - einst während den Regierungsverhandlungen ausgedacht hat. Das Programm "100 Schulen, 1000 Chancen" ist nun in der realen Welt angekommen.
In diesen Tagen kommen viele Erinnerungen zurück. An den September 2015, an die hastig hergerichteten Betten, an die übermüdeten Eltern, die mit ihren Kindern und einem Plastiksackerl in der Hand in Wien ankamen. Und geblieben sind.
Ich erinnere mich an Joud, Abud und Jenna, an Hind und Rayan, an Maya, Khaled und Mohammad, und an die vielen anderen, die damals noch so klein waren. So ausgezehrt von der langen Reise, den Nächten im Freien und den Fußmärschen. Ich erinnere mich daran, wie wir uns mit Händen und Füßen verständigten und Tee tranken. Wie wir feste Schuhe, Second-Hand-Schultaschen und Federpennale besorgten. Wie wir uns gemeinsam auf den Weg in die Schule machten, zur Anmeldung. Und wieviel Großartiges damals geleistet wurde, von Mitschüler:innen, Pädagog:innen und Eltern.
Ich weiß schon: Streng genommen ist das Wort "Muttersprache" unkorrekt. Weil Menschen ja nicht nur "Mütter", sondern auch Väter und andere Menschen als enge Bezugspersonen haben. Wissenschaftlich sagt man "Erstsprache" dazu, und meint damit: Jene Sprache, in der die erste sprachliche Prägung erfolgt.
Dennoch schwingt beim Wort "Muttersprache" eine emotionale Dimension mit, die wichtig ist. Weil es beim Thema Sprache in der Kindheit ja nie ausschließlich um Verständigung geht. Sondern gleichzeitig immer um viel mehr: Um Bindung, Beziehung, Zugehörigkeit, Identität.
Vergangene Woche war Sonnenschein am Traunsee, und wir waren im wunderschönen Gmunden. Walter Mayrhofer, der Direktor der Nikolaus-Lenau-Schule, hatte uns eingeladen. Und wir kamen gern, um vor Ort zu erfahren, wie "umgekehrte Inklusion" in der Praxis funktioniert. Oberösterreich hat, was dieses Modell betrifft, ja schon in den 1970er-Jahren Pionierarbeit geleistet. 10 von insgesamt 26 Sonderschulstandorten stellten seit damals ihren Betrieb auf inklusiven Unterricht um, und begannen, auch Kinder ohne Behinderungen aufzunehmen. Mitterweile ist der einstige Schulversuch zur Normalität geworden.
Um diesen Lockerungsschritt habe ich in den vergangenen Wochen sehr gekämpft, und zwar aus voller Überzeugung: Ab kommender Woche sind alle Schulveranstaltungen, auch mehrtägige, wieder erlaubt.
Diese Woche habe ich mein Klimaticket optimal genützt - und war am Bodensee! In der Gemeinde Hard, ganz in der Nähe von Bregenz, befindet sich nämlich eine Schule, von der wir alle viel lernen können - speziell was Schulautonomie, Begabungsförderung, Inklusion, Integration, Bewegung und soziales Lernen betrifft. Für all das wurde die „Schule am See“ heuer auch mit dem Innovationspreis des Bildungsministeriums ausgezeichnet.
Im Kindergarten wird der Grundstein für jeden Bildungsweg gelegt. Die Bedeutung der Elementarpädagogik lässt sich schon am Wort "elementar" ablesen, das so viel wie "grundlegend" bedeutet. Und tatsächlich: Im Kleinkindalter entdecken Kinder sich und die Welt, reifen zu sozialen Wesen heran, definieren ihre Rollen in verschiedenen Gruppen, schärfen ihre Neugierde, formulieren ihren Wissensdurst.
Das neue Jahr ist noch nicht alt. Aber es wird unsere ganze Kraft brauchen. Nach dem "Sofortprogramm für Kinder und Jugendliche", das bereits präsentiert wurde, sind hier unsere
weiteren Vorhaben für 2022:
Kinder und Jugendliche haben unter Corona besonders gelitten. Daher hat die Regierung ein Unterstützungspaket geschnürt. Das ist drin:
Wegen der erschwerenden Corona-Umstände gibt es wieder eine ganze Reihe von Erleichterungen:
Heute haben wir die neue Sommerschule gesetzlich verankert. Sie ist ein Kind der Corona-Krise. Aber sie ist so gut angekommen, dass sie als Dauereinrichtung in den letzten beiden Wochen der Sommerferien erhalten bleiben wird. Für jede Altersgruppe wird sie einen unterschiedlichen Charakter haben:
Im Windschatten der Corona-Krise hat sich die Zahl der Schulabmeldungen beinahe verdoppelt. 7500 Kinder wurden von ihren Eltern zu Beginn dieses Schuljahrs zum häuslichen Unterricht abgemeldet. Die Motive dafür sollen in einer Studie erhoben werden. Traditionelle "Freilerner" folgten meist einem alternativen Lernkonzept, oder besuchten Alternativschulen mit speziellen pädagogischen Methoden. Bei vielen der "neuen" Abmeldungen hingegen dürfte Corona der Auslöser sein: Entweder ist es die Angst vor der Krankheit; oder die Ablehung von Tests, Masken und Impfungen; oder eine generelle Ablehung des Staates und des staatlichen Schulsystems.
Heute Sondersitzung im Nationalrat, mit dem ersten Auftritt der neuen Regierungsmitglieder. Der neue Bildungsminister heißt Martin Polaschek. Am Dienstag schon war er erstmals im Unterrichtsausschuss - und hat dort ausdrücklich bekräftigt, sich genauso wie sein Vorgänger für offene Schulen und Universitäten einzusetzen. Ich bin hier voll und ganz seiner Meinung: Lernen braucht Begegnung, braucht Präsenz und Beziehung. Und Kinder und Jugendliche brauchen als das noch dringender als ältere Menschen.
Ich muss in diesen Tagen viel diskutieren. Mit Medien, Pädagog:innen, Eltern, Schüler:innen. Sollen die Schulen wirklich offen bleiben, angesichts der hohen Covid-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen? Einige (z.B. der Linzer Bürgermeister, die Fellner-Medien, einige Infektiolog:innen und einige Schulsprecher:innen) fordern ja, Schulen sofort zu schließen und auf Distance Learning umzustellen. Hier die Argumente, warum ich das - wie auch der Bildungs- und der Gesundheitsminister - für falsch halte:
Wenn wir Extremismus und Radikalisierung bekämpfen wollen, dürfen wir nicht erst beim Strafrecht beginnen. Sondern schon viel früher, nämlich bei der Prävention. Davon sind wir Grüne aus ganzem Herzen überzeugt, und deswegen haben meine Kollegin Faika El-Nagashi und ich letztes Jahr ein umfangreiches Präventionspaket ausverhandelt, das in ganz viele gesellschaftliche Bereiche hineinwirkt: Familienberatung, Sozialarbeit, Nachbarschaftsprojekte, Aufklärung gegen Radikalisierung im Netz, Jugendarbeit im Fan-und Sportbereich, oder Therapien für Traumatisierte (wie es zB der wunderbare Verein Hemayat - Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende macht).
Corona hat das Land fest im Griff, die Zahlen steigen dramatisch, in allen Bereichen werden die Maßnahmen verschärft. Da lohnt es sich, einen Blick auf die Schulen zu werfen, wo vieles, was Erwachsene am Arbeitsplatz oder in Freizeiteinrichtungen jetzt erst lernen müssen, längst schon selbstverständlich ist.
Da ist es an der Zeit, einmal allen zu danken, die sich jeden Tag an dieser großen gemeinsamen Anstrengung beteiligen. Und dran zu erinnern, dass Schulen nicht nur als Bildungsinstitutionen wichtig sind, sondern auch eine ganz zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie spielen.
Der Kampf gegen Rollenklischees ist eines meiner Lieblingsthemen.
Genderstereotypen sind überall: im Alltag, im Berufsleben, in den Medien, am Arbeitsplatz und selbstverständlich auch in der Schule und in den Schulbüchern. Sie sind aus vielen, vielen Gründen schädlich. Vor allem deswegen, weil sie Kinder daran hindern, ihr volles individuelles Potenzial auszuschöpfen.
Heute Budgetdebatte im Parlament. Ich durfte über das Bildungsbudget reden. Hier meine Kurzanalyse für euch: Das Bildungsbudget ist (mit 10 Mrd € pro Jahr) riesig. Aber ein großer Teil davon ist immer langfristig fix verplant, v.a. für die Gehälter des Lehrpersonals. Das bedeutet, dass man normalerweise wenig Gestaltungsspielraum hat. Große notwendige Budgetposten für nächstes Jahr sind:
Was die Elementarpädagogik dringend braucht, ist bekannt: Mehr - und besser ausgebildetes - Personal, mehr gesellschaftliche Wertschätzung, bessere Arbeitsbedingungen, kleinere Gruppen, einheitliche pädagogische Standards. In Linz habe ich mich gemeinsam mit Stadträtin Eva Schobesberger direkt vor Ort umgesehen.
Bis nächsten Montag läuft die Anmeldung für die Sommerschule. In den letzten beiden Wochen der Sommerferien gibt es dieses Angebot. Wegen des großen Erfolgs, der guten Stimmung und der vielen positiven Rückmeldungen noch viel umfangreicher als im Vorjahr! Hier die Eckdaten:
Was willst du werden, wenn du groß bist? Stellt man diese Frage einem Fünfjährigen, kommen herzige Antworten: Astronaut. Polizist. Fußballer. Bei Fünfzehnjährigen klingt das anders. Marcel, 15, will Mike Tyson werden. Warum? Weil der superreich ist, einem anderen Boxer ein Ohr abgebissen und eine Frau vergewaltigt hat. „Geiler Lebenssstil, Oida“. Wie man Mike Tyson wird, hat sich Marcel noch nicht so genau überlegt. Boxen hat er noch nie versucht. Im Moment sitzt er in einem polytechnischen Lehrgang seine Zeit ab – „voll unnötig die Schule.“