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Mittwoch, 17. August 2022

Elementarpädagogik: Die Ausbildungsoffensive geht weiter!

Die Sorge ist in beinahe allen Bundesländern groß: Der Personalmangel in den Kindergärten macht sich akut bemerkbar. In Vorarlberg, Salzburg und der Steiermark haben einzelne Einrichtungen bereits angekündigt, ihre Öffnungszeiten im Herbst einschränken zu müssen, weil sie keine Pädagog:innen finden. Eltern haben Angst, von einem Tag auf den anderen ohne Betreuung dazustehen. Dass dringend gehandelt werden muss, ist offensichtlich. Bloß: wie?
Ich versuche mal, die Problemlage so gut wie möglich zu erklären.

1. Kindergärten liegen - laut Verfassung - in der alleinigen Verantwortung der Bundesländer. Der einzige Bereich, für den der Bund zuständig ist, ist die Ausbildung der Elementarpädagog:innen.

2. Theoretisch dürfte hier kein Mangel bestehen: Denn jedes Jahr verlassen etwa 1700 Absolvent:innen die BAFEPs - mit einer Matura und gleichzeitig einer Berufsberechtigung. Das wären mehr als genug Pädagog:innen für alle Kindergärten Österreichs.

3. Das Problem ist aber: Weniger als ein Drittel dieser Absolvent:innen arbeitet nach der BAFEP wirklich im Kindergarten. Die überwiegende Mehrzahl geht in andere Berufe oder studiert. Das liegt zum Teil daran, dass die Entscheidung für eine BAFEP sehr früh erfolgt (mit 14 Jahren), und Schüler:innen sich weiterentwickeln.

4. Zum Teil liegt es jedoch auch daran, dass die Arbeitsbedingungen in den Kindergärten nicht sehr attraktiv sind: Viel Verantwortung, große Gruppen, viel Stress, wenig Freizeit, mittelmäßige Bezahlung, Personalengpässe. Die Schüler:innen sehen die Praxis, vergleichen sie mit ihren Idealvorstellungen, und machen dann lieber was anderes.

5. Die Arbeitsbedingungen (Dienstrecht, Bezahlung, Arbeitszeiten, etc) werden aber von den neun Ländern geregelt. Der Bund bildet also gute Pädagog:innen aus, kann aber nichts tun, damit sie zu guten Bedingungen angestellt werden. Ein Dilemma? Ja, klar!

6. Was also tun? Ein guter Weg ist, die Kollegs weiter auszubauen. Diese 2jährigen Ausbildungen für Elementarpädagogik richten sich an Erwachsene. Diese treffen ihre Entscheidung bewusster als 14jährige, bringen Lebenserfahrung mit, und bleiben dann tatsächlich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Beruf. Von 150 Kolleg-Plätzen wird im kommenden Herbst auf 425 ausgebaut. Die Ausbildung ist fulltime oder berufsbegleitend möglich, in fast allen Bundesländern. Es gibt Stipendien, die die Lebenshaltungskosten decken, das Interesse ist groß. Diese Ausbildungsoffensive ist eine Erfolgsgeschichte!

7. Gleichzeitig müssen wir jedoch dranbleiben und auf allen Ebenen weiter Druck machen: Damit der gesellschaftliche Stellenwert der Elementarpädagogik wächst, das Ansehen des Berufs, das Selbstbewusstsein der Pädagog:innen, und ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden. 

Denn nur mit ausreichend Zeit, Ressourcen, Wertschätzung und Personal ist eine gute Elementarpädagogik möglich!

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