Um diesen Lockerungsschritt habe ich in den vergangenen Wochen sehr gekämpft, und zwar aus voller Überzeugung: Ab kommender Woche sind alle Schulveranstaltungen, auch mehrtägige, wieder erlaubt.
Das bedeutet: Schulklassen können endlich wieder ins Museum gehen, in den Zoo, Ausflüge, Wandertage und Exkursionen machen, sie können auf Schikurs fahren oder auf Landschulwoche.
Wie wichtig diese gemeinsamen Erlebnisse für Kinder und Jugendliche sind - das haben wir in den langen Phasen schmerzlich gemerkt, in denen sie Corona-bedingt verboten waren. Die ungewohnte Umgebung, Bewegung, frische Luft, das Ausbrechen aus den Unterrichtsroutinen, das Ausprobieren neuer Aktivitäten - all das ermöglicht Lernen auf eine ganz andere, körperliche, intensivere Art. Man lernt einander - und auch die Lehrer:innen - oft von ganz neuen Seiten kennen. Es ist schließlich kein Zufall, dass wir uns an die Sportwochen-Erlebnisse - im Gegensatz zum normalen Unterrichtsstoff in Biologie oder Geographie - oft ein Leben lang erinnern.
Gut, dass Kinder und Jugendliche das nun alles wieder machen dürfen - sie hatten es schwer genug! Als Extra-Ansporn wird es vom Bund auch noch einen Gutschein geben: 500 Euro bekommt jede Schulklasse, die im kommenden Frühling/Sommer/Herbst eine mehrtägige Reise unternimmt.
Was das Thema betrifft, habe ich mittelfristig jedoch noch mehr vor. Es ist ja so, dass Kinder aus ökonomisch benachteiligten Verhältnissen die Horizonterweiterung durch Schulveranstaltungen oft am dringendsten brauchen würden: Ihre Familien können sich Sportcamps, Sprachreisen, Kreativworkshops oder private Urlaube meist nicht leisten. Auch die Kostenbeiträge für Schulveranstaltungen stellen für sie eine große Hürde dar, und für Pädagog:innen ist es oft äußerst mühsam, die Beträge einzusammeln. Schulen mit vielen benachteiligten Kindern unternehmen daher oft am wenigsten. Was gerade für diese Kinder besonders schade ist.
Ich arbeite daher an einem Konzept für einen Fonds, der speziell benachteiligte Schulstandorte bei der Durchführung von Schulveranstaltungen unterstützt - finanziell ebenso wie organisatorisch. Es kann unserem Land nur nützen, wenn Kinder andere Regionen, Österreichs kennenlernen, andere Landschaften, Bekanntschaften machen, Beziehungen knüpfen, ihren Horizont erweitern, und vielleicht auch auf neue Ideen kommen, was ihre Lebens- und Berufsperspektiven betrifft. Ich halte euch auf dem Laufenden!
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