Was in den neuen Lehrplänen steht

Hier eine kleine Rundschau über Inhalte, die uns aus grüner Sicht wichtig erscheinen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

• Ziel ist, dass junge Menschen „befähigt werden, eine aktive Rolle bei den gesellschaftlichen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen einzunehmen.“ Ausdrücklich genannt werden etwa: Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Friedenserziehung, Menschenrechtsbildung. Auch der Verweis auf die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen war uns wichtig.
  
  
• Schule wird als Lernort und sozialer Raum definiert, wo ausprobiert, eigenes Handeln erlebt und kritisch reflektiert werden soll. Ausdrücklich sollen die Lehrpläne, möglichst konkret, an die Alltagserfahrungen von Kindern und Jugendlichen anknüpfen.
  
  
• Schulen haben autonome Gestaltungsspielräume und können eigene Schwerpunkte setzen: Etwa durch unterschiedliche Klassen- und Gruppenbildung, Blockung von einstündigen Unterrichtsgegenständen, Zusammenlegung von Unterrichtsgegenständen oder fächerübergreifendes Lernen. Freigegenstände und unverbindliche Übungen können in Pflichtgegenstände umgewandelt werden.
  
  
• Content and Language Integrated Learning (CLIC): Auch Fachgegenstände können in Fremdsprachen unterrichtet werden.
  
  
• Die Schule soll nach innen und außen geöffnet werden: Externe sollen in den Unterrichtsbetrieb hereingeholt werden, und Unterricht soll auch außerhalb der Schule stattfinden.
  
  
  

Für den Unterricht werden 8 didaktische Grundsätze definiert: 

• Ermöglichung individueller Lernprozesse durch individuelle Wahrnehmung der Schüler:innen 
  
  
• Nutzung von innovativen Lern- und Lehrformaten und digital unterstütztem Unterricht
  
  
• Inklusiver Unterricht durch mulitiprofessionelle Teams 
  
  
• Sorgfältige Planung des Unterrichts in einer kompetenzfördernden Lernumgebung
  
  
• Lernprozesse der Schüler:innen werden begleitet
  
  
• Respektvoller Umgang aller Beteiligter
  
  
• Sprachsensibler Unterricht in allen Gegenständen
  
  
• Transparente und kompetenzorientierte Leistungsbeurteilung durch regelmäßige Rückmeldung über den Lernprozess .
  
  
  

Fachliche Neuerungen, relevante Themen (aus grüner Sicht):

• Umweltbildung / Bildung für nachhaltige Entwicklung / Global Citizenship Education: Genannt werden z.B. das „Zusammenwirken von ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren“, „nachhaltige und sozial gerechte Ressourcen- und Energienutzung“ oder „verantwortungsvoller Konsum“ 
  
  
• Nachhaltige Mobilität:
  Verkehrs- und Mobilitätsbildung wird aus Blickwinkeln hinsichtlich des Raum- und Ressourcenverbrauchs, des Klimaschutzes, sowie der ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen beleuchtet.
  
  
• Geografie und Wirtschaftsbildung:
  Uns war wichtig, dass eine Ausgewogenheit zwischen den beiden Bereichen herrscht.
  
  
• Finanz- und Verbraucher:innenbildung wurde verankert (was auch von Schüler:innenvertretungen seit langem gefordert wurde). Umfasst sind lebensnahe Kompetenzen wie „verantwortungsvoller Umgang mit Geld“, „Risikoabwägung“, „Verträge verstehen“, „Einkommens- und Vermögensunterscheide“, „Wohlstand“, „Verteilungsgerechtigkeit“, „alternative Konsumformen verstehen“ etc.
  
  
• Mental Health/Psychische Gesundheit:
  ist Teil des fächerübergreifenden Thema Gesundheitsförderung (auch dies eine zentrale Förderung der Schüler:innen). Es umfasst u.a. „Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt“, „Mobbing“, „Diskriminierung“ oder Ernährung, Sport und Gesundheitsverhalten.
  
  
• Sexualpädagogik:
  orientiert sich an den „Standards zur Sexualaufklärung“ der WHO. Verankerung von „Selbstbestimmung“, „Vielfalt von Menschen in Hinblick auf sexuelle Orientierung und Geschlechteridentitäten“, „stereotypische Erwartungshaltungen und Normen kritisch reflektieren“ sowie „selbstbestimmter und verantwortungsvoller Umgang mit seinem eigenen Körper“ etc.
  
  
• Medien und Digitale Grundbildung:
  Digitale Grundbildung wurde in der Sekundarstufe 1 zum Pflichtfach, Medienbildung zudem als übergreifendes Thema verankert. Umfasst u.a. den „kritischen Umgang mit Medien“, „Gefahren der Manipulation“, Algorithmen, etc.
  
  
• Bildungs,- Berufs- und Lebensorientierung:
  ist übergreifendes Thema und wurde auch als verpflichtend durchzuführende verbindliche Übung in MS und AHS verankert. BBO enthält wichtige Kompetenzen wie „eigene Stärken und Interessen erkennen“, und Themen wie „Arbeitsbedingungen“, „nicht traditionelle Frauen- und Männerberufe“, „Work-Life-Balance“, „Arbeitsteilung in der Familie“, „bezahlte und unbezahlte Arbeit“ oder „ehrenamtliches Engagement“. 
  
  
• Geschichte und Politische Bildung :
  verknüpft verschiedene Zugänge sowie unterschiedliche räumliche und zeitliche Dimensionen. Schüler:innen sollen zu gesellschaftlicher und politischer Teilhabe und damit zur Weiterentwicklung der demokratischen Gesellschaft befähigt werden.