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Montag, 27. März 2023

Deutsch lernen: Mehr Förderung, weniger Ideologie

Die Deutschförderklassen waren eine Erfindung der ehemaligen schwarz-blauen Regierung. Sie ganz abzuschaffen, wie von vielen Expert:innen, Pädagog:innen und Aktivist:innen gefordert, ist – zumindest solange die ÖVP den Bildungsminister stellt – leider ein Ding der Unmöglichkeit. Gleichzeitig muss man jedoch feststellen: Sehr viele Schulen haben sich mit dem System inzwischen arrangiert. 

Sie können die zusätzlichen Ressourcen, die ihnen für Deutschförderklassen und Deutschförderkurse zur Verfügung gestellt werden, sehr gut brauchen. Sie interpretieren die gesetzlichen Vorgaben großzügig, und nützen den organisatorischen Spielraum, den ihnen die Schulautonomie bietet, aus. Mit dem Ergebnis, dass Deutschförderung heute in jeder Schule anders ausschaut, und die meisten ein Modell gefunden haben, das für sie passt.  

Politisch haben wir dennoch zwei Jahre lang mit dem BMBWF um Verbesserungen gerungen – vor allem um mehr Ressourcen, mehr Flexibilität und mehr Individualisierung.  Grundlage dafür war eine umfassende Evaluierung unter der Leitung der renommierten Bildungspsychologin Christiane Spiel. An deren Empfehlungen haben mehrere Reformen angeknüpft, und das Ergebnis kann sich heute sehen lassen:

  • Spracherwerb dauert viele Jahre. Deswegen darf die Deutschförderung nicht mit dem Ende des außerordentlichen (a.o.) Status nach 2 Jahren aufhören. Ab sofort gibt es daher auch Förderung im ordentlichen (o.) Status, und dafür 4,5 Mio € zusätzlich. 
  • Zum Deutschlernen braucht es kleine Gruppen und individuelle Förderung. Dafür gibt es ein Zusatzbudget von 10 Mio€.
  • Kinder sollen so bald wie möglich aus der Deutschförderklasse in die Regelklasse wechseln können. Der Test für diesen Übertritt ist künftig jederzeit möglich, sobald die Lehrkraft meint, dass das Kind dem Unterricht folgen kann.
  • Der Test, der derzeit den Sprachfortschritt misst, heißt Mika-D. Er wird in der Praxis häufig kritisiert, und deswegen von Expert:innen nun umfassend reformiert.
  • Der Leitfaden für die Schulen (mit teilweise sehr komplizierten Detailvorschriften) wird vom BMBWF überarbeitet und vereinfacht. 

Als Grüne sind wir felsenfest von folgenden Grundsätzen überzeugt:

  • Deutschlernen ist wichtig, damit Kinder ihr volles Potential ausschöpfen können
  • Die Trennung von Kindern darf kein Selbstzweck sein.
  • Sprache lernt man am besten miteinander und voneinander.
  • Die Pädagog:innen kennen ihre Schüler:innen; auf ihre Expertise muss man hören.
  • Ressourcen solle dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden. 
  • Und Schulen brauchen Autonomie.

Die Deutschförderung muss deshalb laufend weiterentwickelt und verbessert werden!

Kommentare

  • Barbara Gu

    Klar ist die möglichst gute Beherrschung der deutschen Sprache der Schlüssel für vieles im Leben!
    Was jedoch sicher nicht beim Deutschlernen hilft ist ein Femdsprachenverbot auf Schulhöfen.
    Auch wir waren einmal Schüler:innen, und haben unsere Erfahrungen mit Pflichten und Verboten gemacht. Und wir erinnern uns, wie wir darauf reagiert haben, meistens mit Unmut und Widerstand, während uns begeisterte Lehrer:innen und deren interessante Vorschläge zum regen Mitmachen verlockt haben.

    Wie wär´s z.B. mit Schüler:innen als freiwillige Pausen-Buddies?
    Mit moderierten Plauderecken in Schulgängen zu Themen, die Heranwachsende interessieren?
    Mit Spiele- oder Rätselecken für Jüngere?
    etc. etc.

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