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Donnerstag, 25. November 2021

Warum offene Bildungseinrichtungen so wichtig sind

Ich muss in diesen Tagen viel diskutieren. Mit Medien, Pädagog:innen, Eltern, Schüler:innen. Sollen die Schulen wirklich offen bleiben, angesichts der hohen Covid-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen? Einige (z.B. der Linzer Bürgermeister, die Fellner-Medien, einige Infektiolog:innen und einige Schulsprecher:innen) fordern ja, Schulen sofort zu schließen und auf Distance Learning umzustellen. Hier die Argumente, warum ich das - wie auch der Bildungs- und der Gesundheitsminister - für falsch halte:

  • Distance Learning hat massive negative psychische und soziale Folgen für Kinder und Jugendliche. Die letzten Lockdowns haben zu einer dramatischen Zunahme von Angst- und Esstörungen, Bewegungsmangel, Depressionen geführt. Ja, es ist wichtig, die Gesundheit von Kindern zu schützen - doch dazu gehört auch die psychische Gesundheit.

  • Für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen sind die negativen Folgen besonders stark - und das liegt nicht nur an der technischen Ausstattung. Kinder, die zu Hause keinen Platz, keine Ruhe und keine Unterstützung haben, gingen beim Distance Learning oft verloren. Das darf uns nicht nochmal passieren.

  • Der Bildschirm ist kein Ersatz für Beziehungen. Kinder und Jugendliche brauchen Gleichaltrige, und wo sollen sie diese im Lockdown treffen, wenn nicht in der Schule? 

  • Die Belastung für berufstätige Eltern ist groß. Home-Office und Distance Learning gleichzeitig geht sich einfach nicht aus. Deswegen sind diesmal die Regeln für die Erwachsenen in der Arbeitswelt strenger (3G am Arbeitsplatz, Home-Office), um für die Schulen mehr Spielraum zu lassen.

  • Für Betreuung müssen Schulen und Kindergärten ohnehin immer offen bleiben. Wenn jedoch (wie im letzten Lockdown) ein großer Teil der Kinder zur Betreuung in die Schule kommt, ist es widersinnig, dass sie dort nicht gleich auch lernen dürfen.

  • Absolute Sicherheit von Ansteckung gibt es in der derzeitigen epidemiogischen Lage nirgendwo. Mit engmaschigen Tests, Maskenpflicht und Impfungen sind die Schulen jedoch sicherer als fast alle anderen Orte. Schulen zu schließen, verhindert nicht, dass sich Kinder anstecken. Es verhindert nur, dass die Ansteckungen entdeckt werden.

  • Mit den regelmäßigen Schultests testen wir auch in Familien und Milieus hinein, die von sich aus nicht testen gehen würden. Das ist ein wesentlicher Beitrag zur Kontrolle der Epidemie, den wir bei Schulschließungen verlieren würden.

  • Es gibt ab sofort eine klare, schnelle Quarantäne-Regelung: Beim ersten Covid-Fall in der Klasse wird die ganze Klasse 5 Tage läng täglich getestet. Beim zweiten Fall geht die ganze Klasse 5 Tage lang ins Distance Learning und kehrt erst getestet wieder zurück.

Unter diesen Umständen finde ich es richtig, dass Präsenzunterricht an den Schulen der Normalfall bleibt. Alle Eltern und Kinder, die das - aus welchen Gründen auch immer - brauchen, sollen dieses Angebot annehmen. Gleichzeitig gibt es eine unkomplizierte Opt-Out-Möglichkeit: Wo die Umstände passen; wo es genug Zeit, Ressourcen und Unterstützung gibt und das Lernen daheim gut funktioniert, soll niemand in die Schule gezwungen werden. 

Sehr wichtig finde ich daher auch, dass die Pädagog:innen der Direktive des Bildungsministers folgen und keinen Stress machen. Es darf kein Stoff durchgepeitscht, und es sollen keine Tests angesetzt werden. Der Lockdown ist nicht die Zeit für Leistungsdruck, sondern für Rücksicht, Nachsicht und Beziehungsarbeit. Auf dass wir diese Krise alle halbwegs heil überstehen.

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