Ich hab neulich wieder einmal in der Statistik nachgeschaut. Die drei häufigsten Lehrberufe von Mädchen sind; Einzelhandel, Bürokauffrau, Friseurin. Die drei häufigsten Lehrberufe von Burschen sind: Metalltechniker, Elektrotechniker, KFZ-Techniker. So war das, als ich ein Teenager war. So ist das immer noch. Aber ich will in meiner Lebenszeit noch erleben, dass sich daran etwas ändert.
Deswegen haben wir gemeinsam mit der ÖVP in den letzten Nationalratssitzung einen Antrag eingebracht, Mädchen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) entlang der gesamten Bildungskette zu fördern, und eine nachhaltige Strategie zu entwerfen, um den Frauenanteil in diesen Berufsfeldern deutlich zu erhöhen.
Warum? Ganz einfach: Weil die traditionellen Geschlechterrollen für Kinder und Jugendliche ein Übel sind - und zwar für Buben genauso wie für Mädchen. Die traditionellen Geschlchterrollen beschneiden ihre Möglichkeiten, beschränken ihren Horizont, hindern Kinder daran, ihre Talente zu entdecken, und den für sie richtigen Beruf zu finden, der sie auf Dauer glücklich macht. Das ist individuell tragisch, und es ist gleichzeitig gesellschaftlich schädlich. Denn es vernichtet Ressourcen und Potential.
Das können und wollen wir uns als Staat nicht länger leisten. Wir brauchen mehr Burschen in Care-Berufen und mehr Mädchen in Mint-Berufen, und eine gezielte Strategie, die hier etwas weiterbringt.
Unser Antrag wurde von allen Parteien angenommen! So etwas macht Freude. Und zeigt, dass es doch noch einige Bereiche gibt, in denen sich alle Kräfte über die gesellschaftspolitische Zielrichtung einig sind.
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