Cookie-Einstellungen
Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.
Essenzielle Cookies
- Session cookies
- Login cookies
Performance Cookies
- Google Analytics
Funktionelle Cookies
- Google Maps
- YouTube
- reCAPTCHA
Targeting Cookies

Dienstag, 17. Oktober 2023

Die geplante Reform der Freizeitpädagogik – ein Update!

Die schulische Ferien- und Ganztagsbetreuung in Österreich ist ein riesiger, unübersichtlicher Fleckerlteppich. Es gibt derzeit offene und verschränkte ganztätige Schulformen, private und öffentliche Horte, eine Vielzahl an Akteuren und ein wildes Durcheinander an Zuständigkeiten und Kostenbeiträgen. Manche Freizeitpädagog:innen sind bei Gemeinden angestellt, andere bei Vereinen oder privaten GmbHs. Es gibt weder bundesweit einheitliche Ausbildungen, noch ein einheitliches Dienstrecht. Mit dem Ergebnis, dass die Arbeitsbedingungen für die Freizeitpädagog:innen höchst unterschiedlich – und häufig unattraktiv sind. Etwa, wenn sie nur nachmittags wenige Stunden arbeiten, oder gar zwischen verschiedenen Standorten pendeln müssen.

**Dies ist eine aktualisierte Version des Artikels vom 5.7.2023.**

Sowohl der Rechnungshof, als auch die Arbeiterkammer und Wissenschaft fordern hier seit vielen Jahren Verbesserungen und Vereinheitlichungen. Ganztätige Schulformen sollen ausgebaut werden; Vor- und Nachmittag sollen sinnvoll miteinander verschränkt werden, ebenso wir Unterricht, Lernstunden, Kreativ-, Bewegungs- und Freizeitangebote. Die Schule der Zukunft – da sind sich beinahe alle fortschrittlichen Bildungsexpert:innen einig – ist eine, in der Teams multiprofessionell zusammenarbeiten: Pädagog:innen, Freizeitpädagog:innen, administratives und psychosoziales Supportpersonal, von der Sozialarbeiter:in bis zur School Nurse.

Das verbessert die Chancengerechtigkeit, reduziert den Stress für Familien, und ermöglicht eine ganzheitliche Pädagogik, die Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeitsentsentwicklung im Auge behält.

Uns ist bewusst, dass jede Veränderung Irritationen auslöst. Der gewerkschaftliche Protest der Freizeitpädagog:innen gegen die geplante Reform im Frühjahr war sehr laut, und hat in den Medien viel Wiederhall gefunden. Viele der Befürchtungen, die dabei geäußert wurden, sind jedoch überzogen. Es finden derzeit auf vielen Ebenen Verhandlungen statt – zwischen Bund. Ländern und Gemeinden; ebenso zwischen Ministerien, Gewerkschaften und Vertreter:innen der Berufsgruppe. Klar ist: Eine Reform wird es nur geben, wenn alle an Bord sind!

Sobald sich die Aufregung gelegt hat, wird hoffentlich bald die gesamte bildungspolitische Dimension dieses großen, wichtigen Reformvorhabens sichtbar werden:

* Wir wollen die dauerhafte Finanzierung aller Freizeitpädagoginnen durch den Bund,

* ihre Anstellung bei den Bildungsdirektionen,

* ihre Integration ins pädagogische Schulteam (vormittags und nachmittags),

* eine Aufwertung ihres Berufsbilds,

* attraktivere, bundesweit einheitliche Arbeitsbedingungen

* die Schaffung bundesweit einheitlicher Ausbildungslehrgänge (für Menschen mit und ohne Matura),

* wobei alle, die derzeit schon im Beruf tätig sind, selbstverständlich übernommen werden!

Wir Grüne unterstützen diese Reform der Freizeitpädagogik aus voller Überzeugung. Bildung ist aus unserer Sicht eine Kernaufgabe des Staates - deswegen soll sie von der öffentlichen Hand organisiert und finanziert werden, am Vormittag ebenso wie am Nachmittag! Für die Gemeinden (die ja derzeit die Kosten für die Nachmittagsbetreuung tragen) wäre das ein finanziell sehr attraktives Angebot, und wird sicher ein Booster für den Ausbau ganztägiger Schulformen in ganz Österreich werden.

Auch pädagogisch sehen wir in der Reform große Chancen. „Lernen“ passiert nicht nur durch „Unterricht“, sondern ganzheitlich! Pädagogische und freizeitpädagogische Sichtweisen sollen daher in der Schule ineinandergreifen, und einander ergänzen.

Die freizeitpädagogische Expertise, die in manchen Bundesländern bereits aufgebaut wurde, ist dabei außerordentlich wichtig – deshalb ist es sinnvoll, diese Ausbildungen auch in allen anderen Bundesländern zum Standard zu machen.

Das neue Berufsbild der „Freizeitpädagog:in“ wird interessant und vielfältig sein. Wie der neue Beruf heißen soll, ist noch offen.Vorschläge dazu sind herzlich willkommen! Wir brauchen euch, mehr denn je!

Q&A Freizeitpädagogik

Noch keine Kommentare auf dieser Seite.

Deine Meinung zählt

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmst du zu, dass dein Kommentar auf dieser Website veröffentlicht werden darf.
Weitere Newsbeiträge
Bitte erlauben Sie funktionale Cookies um diesen Inhalt anzuzeigen