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Dienstag, 12. März 2024

Mehr Gebärdensprache in die Schulen

Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist eine Sprache wie alle anderen, mit demselben Zweck: Über Sprache können sich Menschen ausdrücken und miteinander verständigen. Leider jedoch hatte ÖGS im österreichsichen Schulwesen bisher nicht jenen Stellenwert, der ihr gebührt: Anders als etwa für Englisch oder Russisch, gab es für ÖGS bisher kaum Standards, keine modernen Lehrpläne, keine Verankerung in den Stundentafeln, und keine Möglichkeit, im Fach zu maturieren. Das war eine krasse Benachteiligung - die nun endlich beseitigt wird!

Ab kommendem Schuljahr gelten die neuen ÖGS-Lehrpläne an allen Schulen. Eine langjährige Forderung der Community - insbesondere des Österreichischen Gehörlosenbunds - wird damit endlich erfüllt. Ein großes Danke an alle, die viele Jahre lang für dieses Anliegen gekämpft haben - allen voran der ÖGB-Vorsitzenden (und ehemaligen Grün-Abgeordneten) Helene Jarmer! Endlich haben wir das Vorhaben gemeinsam ins Ziel gebracht!

Hier einige Details zu den Neuerungen:

  • Ab dem kommenden Schuljahr 2024/25 wird der neue Lehrplan für ÖGS in Kraft sein. Er wurde gemeinsam mit Expert:innen und dem Gehörlosen-Bund erarbeitet, und ist genauso aufgebaut wie alle anderen Sprachen-Lehrpläne, die ja ebenfalls gerade rundum modernisiert wurden.
  • Für gehörlose Kinder wird ÖGS in der Pflichtschule künftig zum Pflichtfach ("verbindliche Übung"). Für gehörlose Kinder ist ÖGS das zentrale Kommunikationsmittel. Deswegen ist es wichtig, dass sie diese Sprache von klein auf systematisch lernen, um ihr gesamtes Bildungspotential ausschöpfen zu können!
  • Für ALLE Kinder in der Pflichtschule (also auch hörende Kinder) kann ÖGS künftig als "unverbindliche Übung" angeboten werden. Dieser Unterricht wird - wie bei allen anderen Erst- und Zweitsprachen - auf unterschiedlichen Niveaus passieren. Hörende Kinder, die mit gehörlosen Eltern aufwachsen, bringen zB schon umfassende Vorkenntnisse mit. Während andere Kinder ÖGS eher spielerisch ausprobieren wollen.
  • In der Oberstufe (Sek 2) wird ÖGS der "zweiten lebenden Fremdsprache" gleichgestellt. Das bedeutet: Man kann ÖGS (zb statt Französisch oder Spanisch) als Pflichtfach wählen, oder zusätzlich als Wahlpflichtfach. Selbstverständlich samt normaler Benotung (Oberstufe/Sek 2). Und der Möglichkeit, ÖGS als Maturafach zu wählen.

Klar ist, dass nun viel Energie in die Ausbildung neuer ÖGS-Pädagog:innen gesteckt werden muss. Dass das Studienangebot professionalisiert und ausgeweitet werden muss. Aber mit der rechtlichen Verankerung von ÖGS, und den verblindlichen neuen Lehrplänen, ist dafür nun eine wichtige Basis gelegt.

Es wäre schön, wenn in den kommenden Jahrzehnten noch viel mehr Kinder Gebärdensprache lernen!

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