Am 5. Mai jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen. Mit der finsteren Vergangenheit unseres Landes müssen sich auch Österreichs Kinder und Jugendliche beschäftigen, damit das Schlagwort "Nie wieder!" einen Sinn hat. Selbstverständlich auch im Rahmen des Schulunterrichts!
Eine Exkursion gemeinsam mit der Schulklasse kann ein guter Weg sein, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Wenn man durch das ehemalige Lagergelände geht, die Mauern und Gebäude sieht, und dazu Zeitzeugenberichte liest, kann man sich manches Unvorstellbare manchmal besser vorstellen.
Exkursionen sind jedoch meistens mit Kosten verbunden, etwa für Fahrkosten und Führungen. An diesen Kosten soll das Vorhaben nicht mehr scheitern - deswegen werden sie ab dem kommenden Schuljahr vom Staat übernommen. Jede Schulklasse, die eine der Gedenkstätten in Mauthausen, Gusen oder eines der ehemaligen "Nebenlager" Ebensee oder Melk besucht, wird mit bis zu 500€ bei der Durchführung unterstützt. Dafür stehen pro Jahr insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Wichtig ist bei solchen Besuchen allerdings immer, dass sie in ein pädagogisches Gesamtkonzept eingebettet sind. Dazu gehört zum Beispiel:
* die Vor- und Nachbereitung der Exkursion im Rahmen des Geschichtsunterricht. Die Website erinnern.at bietet eine exemplarische Unterrichtseinheit zur Geschichte und Funktion des Konzentrationslagers, oder einen virtuellen Rundgang durch die Gedenkstätte.
* Fortbildung für Lehrkräfte im Rahmen des Holocaust-Education-Programms. Im vergangenen Jahr erreichte man damit 14.000 Lehrkräfte und andere Multiplikator:innen mit verschiedenen Themenschwerpunkten.
* Über erinnern.at stehen auch digitale Lern- und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Zum Beispiel die Lern-App "Fliehen vor dem Holocaust. Meine Begegenung mit Geflüchteten". Für Lehrer:innen gibt es eine Datenbank mit Unterlagen zu den Themen Nationalsozialismus und Holocaust.
* Besonders wichtig für Kinder und Jugendliche sind Begegnungen mit den wenigen noch lebenden Zeitzeug:innen. Wenn diese den Geschichtsunterricht besuchen und von ihren persönlichen Erinnerungen erzählen, prägt das oft ein Leben lang.
* Bei weitererzählen.at gibt es außerdem eine digitale Sammlung von 230 Video-Interviews mit Überlebenden der Nazi-Verfolgung, die im Unterricht eingesetzt werden können.
Das Gedenken an die Opfer und die Auseinandersetzung mit den Taten sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Erinnerung geht uns alle an!
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