Sechstes Kapitel einer ehrlichen, analytischen Rückschau auf unsere grüne Regierungsbeteiligung: Wie es uns gelang, neue, zeitgemäße Inhalte in die Schulen zu bringen - von Digitalisierung bis Ethik, von Gebärdensprache bis zum Klimagärtner.
Schulunterricht soll sich befreien aus den starren Stundenplänen, den Fächerkastln und den 50-Minuten-Einheiten! Projektorientiertes, fächerübergreifendes Lernen ist das Gebot der Zukunft. Theoretisch wäre hier, im rechtlichen Rahmen der Schulautonomie, jetzt schon sehr vieles möglich. Praktisch werden Schulen aber leider noch viel zu wenig ermutigt, diese Freiräume tatsächlich auszunützen. Im Gegenteil: Oft werden innovative Schulen durch systemische Schikanen sogar behindert.
Das österreichische Schulwesen ist also schwerfällig, und stark von hierarchischem Denken und Ängsten geprägt. Dennoch ist es uns in den letzten fünf Jahren gelungen, neue Inhalte zu verankern:
Neue Inhalte kommen jedoch auch über den neuen Quereinstieg ins Bildungswesen. Menschen mit verschiedensten Studien und beruflichen Hintergründen können sich seit 2 Jahren um den gleichberechtigten Einstieg ins Lehramt bewerben. Das Interesse an dieser neuen Schiene ist riesig, nur die Hälfte der Bewerber:innen wird genommen, hunderte stehen bereits in Klassen. Sie sollen ausgebildete Pädagog:innen nicht ersetzen! Aber sie bringen neue Erfahrungen, Vielfalt und andere Zugänge in die Klassenzimmer.
Ein riesiges ungenütztes Potential für zukunftsorientierten Unterricht sehen wir noch in der Öffnung der Schule hin zu außerschulischen Einrichtungen. Die Zusammenarbeit mit Industrie- und Handwerksbetrieben, Wissenschafts-, Infrastruktur- und Kulturinstutionen, Sozialeinrichtungen, Sportverbänden, Landwirtschaft etc würde Schüler:innen eine Vielfalt an konkreten Hands-On-Erfahrungen ermöglichen, die Persönlichkeitsentfaltung unterstützen, und bei der Berufsorientierung helfen. Vieles (Workshops, Exkursionen, Praxiswochen) könnte man hier noch einfacher machen, organisatorisch und finanziell unterstützen. Wir haben zB lange darum gekämpft, eine bundesweite Datenbank samt einem Finanzierungsfonds für Schulveranstaltungen einzurichten – ein lohnendes Projekt, das hoffentlich jemand zu Ende bringt!
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