Cookie-Einstellungen
Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.
Essenzielle Cookies
- Session cookies
- Login cookies
Performance Cookies
- Google Analytics
Funktionelle Cookies
- Google Maps
- YouTube
- reCAPTCHA
Targeting Cookies

Donnerstag, 19. September 2024

Bilanz aus 5 wilden Jahren: Neue Inhalte

Sechstes Kapitel einer ehrlichen, analytischen Rückschau auf unsere grüne Regierungsbeteiligung: Wie es uns gelang, neue, zeitgemäße Inhalte in die Schulen zu bringen - von Digitalisierung bis Ethik, von Gebärdensprache bis zum Klimagärtner.

Schulunterricht soll sich befreien aus den starren Stundenplänen, den Fächerkastln und den 50-Minuten-Einheiten! Projektorientiertes, fächerübergreifendes Lernen ist das Gebot der Zukunft. Theoretisch wäre hier, im rechtlichen Rahmen der Schulautonomie, jetzt schon sehr vieles möglich. Praktisch werden Schulen aber leider noch viel zu wenig ermutigt, diese Freiräume tatsächlich auszunützen. Im Gegenteil: Oft werden innovative Schulen durch systemische Schikanen sogar behindert.

Das österreichische Schulwesen ist also schwerfällig, und stark von hierarchischem Denken und Ängsten geprägt. Dennoch ist es uns in den letzten fünf Jahren gelungen, neue Inhalte zu verankern:

  • Digitale Grundbildung ist jetzt Pflichtfach für alle, damit einher gehen günstige Laptop/Tablets für alle in der 5. Schulstufe
  • Ethik wurde (alternatives) Pflichtfach in der Oberstufe, es gibt dafür ein neues Lehramtsstudium und neue Lehrpläne. Die Ausweitung auf weitere Schulstufen sind geplant. Schwierig ist hingegen ein Ersatz des konfessionellen Religionsunterrichts (der verfassungsmäßig stark verankert ist).
  • Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) hat endlich moderne Lehrpläne, und wurde – gleichrangig mit anderen Fremdsprachen - als Fach etabliert, auch als Maturafach. In der VS und Sek1 wird es als Übung angeboten – verbindlich für Kinder mit Hörbehinderung, unverbindlich für hörende Kinder.
  • Frühe sprachliche Förderung in der Elementarbildung ist neues Pflichtfach in den BAfEPs
  • Lang gekämpft haben wir auch um die Sprachen der autochtonen Minderheiten, insbesondere um eine solide zweisprachige slowenisch/deutsche BAfEP-Ausbildung in Kärnten. Die gesetzliche Grundlage dafür ist uns gelungen, allerdings will es die Klagenfurter Bildungsdirektion bisher nicht umsetzen.
  • Die neuen Pflichtschul-Lehrpläne definieren 13 fächerübergreifende Themen: Sprachliche Bildung und Lesen, politische Bildung, Wirtschafts-, Finanz- und Komsumenten, Medienbildung, interkulturelle Bildung, Gesundheitsförderung, Berufsorientierung, Entrepreneurship Education, Mobilitätsbildung, informatische Bildung, reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung, Sexualpädagogik, Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung. Diese Themen müssen in verschiedensten Fächern behandelt werden; auf dieser Grundlege entsteht eben eine ganz neue Generation von (tw auch digitalen) Unterrichtsmaterialien.
  • Neue Schwerpunkte gibt es in der Berufsbildung: Einige Lehrberufe werden neu geschaffen, etwa „vegetarische Kulinarik“ oder „Klimagärtner“. Andere Lehrberufe wurden modernisiert und den Erfordernissen von Nachhaltigkeit und Energiewende angepasst („green jobs“, zB Energietechnik, Abfallwirtschaft)

Neue Inhalte kommen jedoch auch über den neuen Quereinstieg ins Bildungswesen. Menschen mit verschiedensten Studien und beruflichen Hintergründen können sich seit 2 Jahren um den gleichberechtigten Einstieg ins Lehramt bewerben. Das Interesse an dieser neuen Schiene ist riesig, nur die Hälfte der Bewerber:innen wird genommen, hunderte stehen bereits in Klassen. Sie sollen ausgebildete Pädagog:innen nicht ersetzen! Aber sie bringen neue Erfahrungen, Vielfalt und andere Zugänge in die Klassenzimmer.

Ein riesiges ungenütztes Potential für zukunftsorientierten Unterricht sehen wir noch in der Öffnung der Schule hin zu außerschulischen Einrichtungen. Die Zusammenarbeit mit Industrie- und Handwerksbetrieben, Wissenschafts-, Infrastruktur- und Kulturinstutionen, Sozialeinrichtungen, Sportverbänden, Landwirtschaft etc würde Schüler:innen eine Vielfalt an konkreten Hands-On-Erfahrungen ermöglichen, die Persönlichkeitsentfaltung unterstützen, und bei der Berufsorientierung helfen. Vieles (Workshops, Exkursionen, Praxiswochen) könnte man hier noch einfacher machen, organisatorisch und finanziell unterstützen. Wir haben zB lange darum gekämpft, eine bundesweite Datenbank samt einem Finanzierungsfonds für Schulveranstaltungen einzurichten – ein lohnendes Projekt, das hoffentlich jemand zu Ende bringt!

 

 

 

Noch keine Kommentare auf dieser Seite.

Kommentare

Deine Meinung zählt

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmst du zu, dass dein Kommentar auf dieser Website veröffentlicht werden darf.
Weitere Newsbeiträge
Bitte erlauben Sie funktionale Cookies um diesen Inhalt anzuzeigen